aufwerten

Editorial: loop-down

Missbrauchsmöglichkeiten und deren Eindämmung
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2 Cent schreibt o2 pro Minute seinen Prepaidkunden gut, wenn diese angerufen werden. Das Ziel: Kunden sollen sich freuen, wenn sie die SMS erhalten, dass per "Easy Money" ihr Guthaben auf der Prepaidkarte wieder ein Stückchen gewachsen ist. Das erhöht die Kundenbindung und motiviert, das leicht verdiente Geld auch gleich wieder auszugeben, ergo, mehr zu telefonieren.

Doch "Easy Money" hat auch findige Köpfe auf den Plan gebracht: Gelingt es, kostenlos zu einem LOOP-Handy zu telefonieren, dann wird aus "Easy Money" eine handfeste Aufladefunktion. Ein Tag hat 24 Stunden, entsprechend 1440 Minuten oder 28,80 Euro maximaler Aufladung. Wozu dann in den Laden gehen, und sich Guthabenkarten besorgen?

Doch wie kann man kostenlos auf einem LOOP-Handy anrufen? Zwar gibt es einen bekannten Tarif, der kostenlose Telefonate ermöglicht, doch gilt dieser ausdrücklich nur für Gespräche zum Festnetz. Hier kommt nun ein weiteres Produkt aus dem Hause o2 ins Spiel, bei dem ein Handy auch eine Festnetznummer hat. Doch gibt es bei "Genion" kein "Easy Money". Aber Genion-Anschlüsse besitzen eine kostenlose Rufweiterleitung zu anderen o2-Anschlüssen.

Die "Sicherheitslücke" bei o2 ist nun, dass zwei Rufweiterleitungen kombiniert werden können. Erst die von der Festnetznummer auf die Mobilfunknummer, und dann die von der Mobilfunknummer auf eine andere Mobilfunknummer. Neben dem Aufladen von Loop-Karten gibt es auch andere interessante Anwendungsmöglichkeiten dieser Sicherheitslücke. So kann man sich eine Konfiguration bauen, bei der man bundesweit unter einer Festnetznummer mobil erreichbar ist - auch außerhalb der "Homezone".

Doch was macht nun o2? Statt das Sicherheitsloch zu schließen, bestraft man fleißige Easy-Money-Nutzer, indem man diesen die Gutschrift verweigert. Das ist allerbestes Herumdoktern an den Symptomen.