RegTP

Steigen ab Juni 2004 bei einzelnen Anbietern die Minutenpreise?

Telekom legt bei der Regulierungsbehörde Antrag zur Neutarifierung des Interconnection-Schemas vor
Von Hayo Lücke

Die Deutsche Telekom plant das seit Anfang 2002 geltende Interconnection-Schema mit seinen drei Preiszonen leicht zu ändern. Dies geht aus einem Bericht der Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH (vwd) hervor. Demzufolge wurde der Regulierungsbehörde von der Telekom bereits ein Antrag vorgelegt, in dem eine Preiserhöhung in der Zone 2 beantragt wurde. Sollte die Regulierungsbehörde ihre Genehmigung erteilen, würde dies für all diejenigen Anbieter eine Preiserhöhung mit sich führen, die ihr Netz an lediglich 23 Übergabepunkten mit der Telekom zusammenschalten.

Während die Zusammenschaltungsentgelte für alle Anbieter, die in der Zone 1 mit 475 Übergabepunkten arbeiten (zum Beispiel Arcor, Tele2 oder Colt), dem Antrag nach gleich bleiben, sollen ab dem 1. Juli 2004 alle Anbieter mit einem weitmaschigeren Netz für deutschlandweite Verbindungen in der Hauptzeit 0,1 Cent und in der Nebenzeit 0,08 Cent pro Minute mehr zahlen. Dies würde sich vermutlich auch auf die erhobenen Minutenpreise der betroffenen Anbieter auswirken. Künftig läge damit eine höhere preisliche Spanne zwischen der Tarifzone 1 und der Tarifzone 2 und würde somit den Anbietern entgegenkommen, die mit höheren Infrastruktur-Investitionen arbeiten und der Telekom dadurch weniger Kosten für die Umleitung des Gesprächsverkehrs verursachen.

Ein Telekom-Sprecher äußerte sich gegenüber der vwd mit den Worten: "Es gibt in der Branche die Vorstellung, den Entgeltabstand zwischen den Zonen 1 und 2 zu vergrößern". Weiter wird der Sprecher mit den Worten zitiert: "Wir wollen eine Wettbewerbslandschaft, die vornehmlich auf Infrastruktur basiert".