3G

UMTS: Was geht in Deutschland schon?

Einbuchen bei Vodafone und o2 teilweise schon möglich
Von Volker Schäfer

Einen Termin für den kommerziellen Start der UMTS-Mobilfunknetze in Deutschland gibt es zwar nach wie vor nicht. Dennoch sind die Netzbetreiber fleißig mit dem Aufbau der Infrastruktur beschäftigt. Schließlich gilt es, die Lizenzauflage zu erfüllen, der zufolge bis Ende des Jahres 25 Prozent der Bevölkerung mit den neuen Netzen erreicht werden müssen.

T-Mobile führt als einziger deutscher Netzbetreiber derzeit einen Friendly User Test durch, bei dem interessierte Kunden, die sich im Frühjahr für die Teilnahme bewerben konnten, erste Gehversuche im neuen Handynetz der dritten Generation unternehmen können.

Der Friendly User Test gibt auch Aufschluss über den derzeitigen Stand des Netzausbaus. Nutzt man die Funktion "Netz wählen" => "Manuell" der Testhandys vom Typ Nokia 6650, so bekommt man auch andere UMTS-Netze angezeigt, die gerade empfangbar sind. Sehr aussagekräftig sind die so ermittelten Daten freilich nicht. Zum einen bekommt man so die Signalstärke der empfangenen Netze nicht angezeigt und zum anderen werden fast täglich neue UMTS-Sender in Betrieb genommen, so dass der Netzausbau bei allen Anbietern weiter fortschreitet.

Waren noch vor vier Wochen fast ausschließlich die Netze von T-Mobile und Vodafone D2 zu beobachten, so tauchen inzwischen auch E-Plus und o2 im Handy-Display auf. Abgesehen von den SIM-Karten von T-Mobile, die speziell für den Friendly User Test ausgegeben wurden, sind die neuen Netze für Normalkunden derzeit noch nicht nutzbar - auch dann nicht, wenn man sich im Ausland ein UMTS-Handy besorgt. Ab und zu gelingt es aber dennoch, sich mit einer "normalen" GSM-SIM-Karte in die neuen Testnetze einzubuchen.

So war es unter anderem in Hanau, Ludwigshafen, Frankenthal und München teilweise möglich, sich ins UMTS-Netz von Vodafone D2 einzubuchen. So konnte man die Feldstärke des Netzes am S-Meter des Handys ablesen. Nachteil: Man war weder erreichbar, noch konnte man abgehend telefonieren oder gar Datenverbindungen aufbauen. In der Regel hielt die Netzverbindung maximal einige Minuten und wurde dann getrennt. Ein erneuter Einbuchversuch scheiterte.

Bei o2 klappt im Nürnberger Raum derzeit das Einbuchen selbst mit Prepaidkarten. Wenn man sich im UMTS-versorgten Gebiet aufhält, bleibt die Netzverbindung sogar erhalten und man ist telefonisch erreichbar. Abgehende Verbindungen sind dagegen gesperrt. Dem Vernehmen nach soll das Einbuchen auch in anderen Ballungsgebieten, in denen das o2-Netz schon on air ist, möglich sein.

Natürlich handelt es sich hier um keinen offiziellen Dienst. Sowohl bei Vodafone, als auch bei o2 gibt es keine Gewähr dafür, dass man sich in die 3G-Netze einbuchen kann. Derzeit gibt es noch keinen Termin für den Start des Regelbetriebs. Glaubt man den jüngsten Presseveröffentlichungen, so kann dies hier zu Lande auch noch eine Weile dauern.