Warnung

FBI fahndet nach Sobig-Urheber

Experten erwarten weitere Versionen des Computer-Wurmes
Von dpa / Hayo Lücke

Nach der massenhaften Ausbreitung des neuen E-Mail-Wurms Sobig.F gibt es nach Angaben von Experten bereits erste Spuren, die zum Urheber des Schädlings führen. Der Wurm sei voraussichtlich in einer stark besuchten Porno-Newsgroup in Umlauf gebracht worden, sagte der Karlsruher Virenexperte Christoph Fischer heute. "Mit großer Wahrscheinlichkeit hat der Viren-Autor einen Zugang mit gefälschter Kreditkartennummer genutzt." Gemeinsam mit Virus-Experten und dem Department of Homeland Security fahndet nach US-Medienberichten auch das FBI nach dem Virus-Urheber.

Dank umfangreicher Gegenmaßnahmen hatte sich "Sobig.F" am Wochenende nicht wie befürchtet weiter ausbreiten können. Führenden Herstellern von Anti-Virensoftware sowie dem FBI war es am Wochenende gelungen, die entsprechenden Server für die geplante Verbreitung im Internet zu blockieren. Nach Einschätzung von Experten hat der erstmals vor einer Woche aufgetauchte E-Mail-Wurm mit seiner rasanten Verbreitung alle bisher bekannten Schädlinge um das Zehnfache übertroffen. Hunderttausende von Windows-Rechner sollen weltweit befallen worden sein. "Es gibt im Prinzip kein Unternehmen, das von der E-Mail-Flut durch "Sobig.F" nicht betroffen war", sagte Fischer.

Anders als Lovesan, der vor rund zwei Wochen weltweit für Aufregung gesorgt hatte, verbreitet sich "Sobig.F" über E-Mail und wird erst durch einen Doppelklick des Empfängers auf den Dateianhang aktiviert. Doch trotz der nun aktualisierten Anti-Virensoftware der führenden Hersteller sowie der größeren Vorsicht der Nutzer gegenüber E-Mails von ungeprüften Absendern gebe es keinen Grund für eine Entwarnung, sagte Fischer. "Wahrscheinlich sitzt der Viren-Autor schon an der nächsten Version."