im Sinne des Kunden

Mehr Verbraucherschutz im Servicerufnummernmarkt

Anbieter schalten Kundenhotlines und Online-EVN für Mehrwertdienstnummern
Von Hayo Lücke

Seit vergangenem Freitag gilt das neue Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190- bzw. 0900-Nummern, nun haben die ersten Anbieter von Servicerufnummern Maßnahmen bekannt gegeben, um in Zukunft schneller auf den Missbrauch der vergebenen Rufnummern reagieren zu können.

So haben zum Beispiel der Kölner Anbieter IN-telegence GmbH sowie die Mainzer dtms AG je eine Kundenhotline geschaltet, über die Missbrauchsfälle direkt an die Anbieter gemeldet werden können. Die Hotline von IN-telegence ist über die Rufnummer 01801 155155 zu erreichen, dtms können Fälle wie überteuerte Minutenpreise unter der Rufnummer 01805 861600 gemeldet werden.

Die notwendige Transparenz soll auch ein neues Online-Tool auf der Website von IN-telegence schaffen. Verbraucher können sich hier selbständig einen Einzelverbindungsnachweis (EVN) erstellen. In diesem EVN wird neben Zeitpunkt und Dauer sowie Kosten der angefallenen Gespräche zu Servicerufnummern auch der aktuelle Diensteanbieter sowie dessen Adresse genannt. Zudem soll ein Verbraucherschutz-Leitfaden [Link entfernt] bereits im Vorfeld über die wichtigsten Fragen rund um Mehrwertdienste aufklären und Tipps vermitteln. Beantwortet werden zum Beispiel Fragen zu Dialern und Fax-Spaming oder auch zur Reklamation von unklaren Posten auf der Telefonrechnung. Die wichtigsten Links und Telefonnummern runden diese Informationen ab. IN-telegence-Geschäftsführer Christian Plätke erklärt hierzu: "Wir möchten jeden noch so kleinen Vorwurf ernst nehmen. Es kann nicht sein, dass einige wenige unseriöse Anbieter immer wieder das Vertrauen in den Mehrwertdienstemarkt erschüttern".

Das neue Gesetz sieht unter anderem vor, dass für Verbindungen über 0190-0- bzw. 0900-Dienste höchstens 2 Euro pro Minute für zeitabhängige Dienste und 30 Euro für zeitunabhängige Dienste berechnet werden dürfen. Zusätzlich müssen die Diensteanbieter kostenpflichtige Einwahlprogramme - so genannte Dialer - bei der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) registrieren lassen. Nach Angaben von dtms werden in Deutschland pro Jahr mehr als 1 Milliarde Euro mit Premium-Rate-Rufnummern umgesetzt.