3G

Weitere Tests mit UMTS

Netzabdeckung regional sehr unterschiedlich
Von Volker Schäfer

Nach unseren ersten Gehversuchen mit der neuen Mobilfunktechnik UMTS haben wir in den vergangenen Tagen weitere Messfahrten unternommen, um festzustellen, wo das neue Netz schon verfügbar ist und wie stabil Verbindungen auch bei mobilem Betrieb sind. Insbesondere die Netzabdeckung und die Stabilität der Sprach- und Datenverbindungen waren in verschiedenen süddeutschen Ballungsräumen noch nicht sehr stabil.

In Mittelhessen und im Ruhrgebiet konnten wir das UMTS-Netz von Vodafone D2 auch im Umland der Städte beobachten, während T-Mobile nur in den Städten selbst vertreten war. In Münster, Bielefeld und Fulda hat dagegen die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom eindeutig die Nase vorn. Hier ist die D1-Versorgung bedeutend besser als die D2-Abdeckung. Vodafone dominiert dafür in Paderborn. In Siegen und Kassel versorgen beide Anbieter nur die jeweiligen Stadtgebiete.

Netzausbau in einigen Städten schon auf GSM-Niveau

Während wir bei einigen bisherigen Testfahrten noch Probleme bei der Verbindungsstabilität festgestellt hatten, ist das D1-UMTS-Netz in Bielefeld schon sehr dicht ausgebaut. Selbst bei längerem mobilem Betrieb gibt es keine Gesprächsabbrüche.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Autobahn A66 auf Höhe der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Hier sind UMTS-Verbindungen genauso stabil wie ein Telefonat im altbekannten GSM-Netz. Zusätzlich bietet UMTS den Vorteil, dass die Sprachqualität in kritischen Situationen besser als bei GSM ist.

Das heißt, auch bei sehr geringem Signalpegel hat man kaum Aussetzer. Die vom GSM-Netz bekannten Interferenzen durch Gleich- oder Nachbarkanalsender gibt es im neuen 3G-Netz ebenfalls nicht.

UMTS-Technik bereits ausgereift

Diese Erfahrungen zeigen, dass UMTS auch mit der heutigen Technik bereits sehr gut funktioniert. Noch bestehende Mängel dürften daher vor allem auf noch fehlende Sender oder eine noch nicht endgültige Netzkonfiguration zurückzuführen sein. Das allerdings ist in der jetzigen Friendly User Test-Phase durchaus nicht ungewöhnlich.

Motorola-Handy enttäuscht mit Akku-Kapazität

Neben dem Nokia 6650 hatten wir nun auch Gelegenheit, das Motorola A830 im T-Mobile-UMTS-Netz zu testen. Das Gerät ist baugleich mit dem von T-Mobile angekündigten Siemens U10. Das Telefon buchte sich, obwohl sein Betriebssystem nicht für T-Mobile, sondern für 3 UK optimiert war, problemlos ins D1-Netz ein und funktionierte ähnlich stabil wie das Nokia-Handy. Es verfügt über ein noch größeres, allerdings auch kontrastärmeres Display.

Großer Vorteil des A830 ist die Triband-Funktionalität im GSM-Netz. Außerdem verfügt das Motorola-Handy über umfangreiche Organizer-Funktionen und einen Web-Browser. Ein sehr großer Nachteil ist jedoch der Akku. Schon nach wenigen kurzen Gesprächen bzw. Datenverbindungen neigt sich die Kapazität ihrem Ende entgegen.

Der Hersteller liefert zwar - wie in den Anfangszeiten des GSM-Mobilfunks - gleich zwei Akkus mit. Dennoch kann man dieses Gerät wohl nur dann empfehlen, wenn man sich regelmäßig in der Nähe eines Ladekabels aufhält. Bleibt zu hoffen, dass der bereits vorgestellte Nachfolger, das A835, ein größeres Durchhaltevermögen hat.