Nachricht

Original-ICQ-Software jetzt auch fürs Handy (aktualisiert)

Netzbetreiber o2 kooperiert mit AOL; Software auch kostenlos herunterladbar
Von Volker Schäfer /

o2 Germany bietet seinen Kunden ab sofort in Zusammenarbeit mit dem Internet-Provider AOL die Nutzung des Instant-Messaging-Dienstes ICQ an. Die hierzu erforderliche Software kann vom WAP-Portal des Netzbetreibers unter der Adresse wap.o2online.de heruntergeladen und auf geeigneten Handys installiert werden.

Derzeit steht die Software in einer Java- und einer Symbian-Version zur Verfügung, so dass sie auf den Siemens-Handys S55, C55 und M50 sowie auf dem Nokia 3650 und 7650 genutzt werden kann. Noch im Sommer ist geplant, neben ICQ auch den AOL Instant Messenger (AIM) anzubieten.

Via ICQ und AIM können Textbotschaften zwischen den Nutzern des jeweiligen Systems ausgetauscht werden. Dabei sieht man - nach der Erstkonfiguration - jeweils, wer aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ebenfalls online ist und die Nachrichten sofort erhält. Das ist in der Regel deutlich billiger als der Austausch von SMS-Mitteilungen. Für ICQ und AIM wird zwar eine permanente Internet-Verbindung benötigt. Diese wird jedoch über den paketvermittelten Datendienst GPRS hergestellt, so dass man nur für die übertragenen Daten, nicht aber für die Online-Zeit zahlt.

Nach o2-Angaben fallen bis Ende Dezember lediglich die aktuellen GPRS Standardkosten an: 5 Cent je 10 Kilobyte übertragene Daten sowie eine Gebühr von 9 Cent je GPRS-Nutzungstag. Beim Download der Software via WAP fallen außerdem einmalige Kosten in Höhe von 1,99 Euro an. Über das Kundenmenü auf www.o2online.de haben registrierte o2-Kunden auch die Möglichkeit, das Tool kostenlos auf ihren PC zu laden. Über die Tarifierung des ICQ-Dienstes bei o2 ab Januar 2004 ist derzeit noch nichts bekannt.

Sollte der Netzbetreiber dann aber zusätzliche Kosten erheben, so kann man ggf. auch auf externe Instant-Messaging-Software ausweichen, die teltarif.de bereits vor einiger Zeit vorgestellt hat. Diese Software muss man zwar zum Teil kaufen, dafür würden hier aber in jedem Fall keine Zusatzkosten (abgesehen von den GPRS-Gebühren) anfallen. Inzwischen gibt es allerdings für einige Mobiltelefone auch kostenlose Lösungen.

Auch E-Plus bietet im Rahmen seines i-mode-Portals die Nutzung von ICQ an. Nachteil: Für den Service wird eine zusätzliche monatliche Grundgebühr von 1 Euro verlangt. Dazu kommen die GPRS-Datenübertragungskosten.

Sowohl bei o2, als auch bei E-Plus gibt es die Möglichkeit, sich über eingehende Nachrichten auch dann informieren zu lassen, wenn die eigentliche ICQ-Software nicht aktiv ist. Dieses Feature bieten die externen Instant Messaging-Software-Tools nicht.

ICQ-Software funktioniert auch in anderen Netzen

Bei einem Test der teltarif.de-Redaktion zeigte sich, dass die von o2 angebotene ICQ-Software prinzipiell auch in anderen Netzen funktioniert. Lediglich die Benachrichtigungsfunktion für Nachrichten, die eingehen, während man die Software am Handy geschlossen hat, funktioniert in diesem Fall nicht.

Beim Beenden des Tools sollte man auch unbedingt darauf achten, dass man den erneuten Start der Software nach Eingang neuer Nachrichten deaktiviert. Tut man dies nicht, so wird man für andere User weiterhin als "online" angezeigt. Nachrichten, die während dieser Zeit eingehen, werden auch dann nicht zugestellt, wenn man die ICQ-Software am Handy oder PC erneut startet. So kann es passieren, dass wichtige Mitteilungen verloren gehen.

Ansonsten macht die ICQ-Software einen guten Eindruck, auch wenn es sich derzeit noch um die Version 1.0 Alpha handelt. Die Bedienung ist einfach und es können sogar vorgegebene Standardfragen und -antworten, wie "Wie geht es Dir?" oder "Hallo!", sowie Smileys einfach per Tastendruck verschickt werden. Eingehende Nachrichten werden mit dem ICQ-typischen Sound angekündigt und bei der Symbian-Version blinkt zusätzlich der Name. Einziger Nachteil: Umlaute kommen nicht immer an. Das ist aber eine Einschränkung, mit der man leben kann.