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W3C: Internetseiten ohne Hindernisse

Gebote für ein anwenderfreundliches Web
Von Marie-Anne Winter

Einfache Dokumente, klare Navigation, leichte Lesbarkeit von Tabellen und Frames: Die Tipps des World Wide Web Consortium (W3C) für ein barrierefreies Web erleichtern Behinderten und Nichtbehinderten den Zugang nicht nur zu Behördensites, sondern machen Internetseiten insgesamt übersichtlicher. Wie das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe schreibt, hängt die Zugänglichkeit und Nützlichkeit des Webs von Faktoren wie Farben und Schriftgrößen ebenso ab wie von der Lesbarkeit von Tabellen. Bereits 1999 hat das World Wide Web Consortium Richtlinien herausgegeben, die behinderten Menschen den Zugang zum Web ebnen sollen. In der Bundesrepublik enstand daraus 2002 die "barrierefreie Informationstechnik-Verordnung" für Bundesbehörden, kurz BITV genannt.

Nicht nur öffentliche Verwaltungen, sondern auch Industrieunternehmen, die eine ähnlich breite Zielgruppe haben, können von den Techniken der Web Accessibility Initiative (WAI), lernen. Dazu gehören Banken und Sparkassen genauso wie Energieversorger. "Einfache Zugänglichkeit und ein Webangebot ohne Barrieren ermöglicht die Ansprache einer größeren Zielgruppe und spart letztendlich Kosten", erläutert iX-Redakteur Henning Behme. So erleichtern Untertitel oder Audiospuren für Filme und Animationen Usern mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen das Surfen. Und beim überlegten Einsatz von Farbe bleiben die Inhalte auch bei monochromer Darstellung verwendbar. Wird darüber hinaus die natürliche Sprache eines Dokuments ausgewiesen, kann damit ein Sprachsynthesizer die Aussprache anpassen. "Eine Anpassung der Webseiten an die W3C-Richtlinien ist sicher kein Job, den man übers Wochenende erledigt, aber will man das Web für alle, lohnt sich der Aufwand allemal", so Henning Behme.