Anti-Werbemüll

Datenbank und Musterbrief gegen Werbemüll

ZDF und Verbraucherzentrale haben Aktion gegen SPAM-Versender gestartet
Von

Die Menge an unerwünschter Werbung per Fax, SMS, E-Mail oder auch Telefonanrufen nimmt ständig zu. Vor allem bei Faxwerbung werden meist 0190er-Servicenummer beworben. Eine Chance, die wahren Verursacher der Faxwerbesendung zu ermitteln, hat der Betroffene nur in den seltensten Fällen. Auch die Tatsache, dass die unverlangte Zusendung dieser Werbung laut §13a der Telekommunikationsschutzverordnung (TKV) unzulässig ist, hilft nicht weiter. Dieser sagt zwar aus, dass der Netzbetreiber einer Servicenummer diese für die Nutzung sperren muss, wenn "er gesicherte Kenntnis von einer wiederholten oder schwerwiegenden Zuwiderhandlung hat". Bei bisherigen Beschwerden über die Werbung für 0190er-Rufnummern haben Netzbetreiber jedoch darauf verwiesen, dass Ihnen keine "gesicherte" Kenntnis über Verstöße vorliegen.

Bei diesem Problem soll eine neue Datenbank helfen, die seit Kurzem auf den Internet-Seiten [Link entfernt] des ZDF zu finden ist. Mit Hilfe dieser Datenbank können Betroffene nach dem Netzbetreiber einer Servicenummer suchen. Hat man diesen gefunden, kann mit Hilfe eines Musterbriefes der Verbraucherzentrale Berlin der Netzbetreiber gleich darauf hingewiesen werden.

Nach Angaben des ZDF gingen allein in den ersten 12 Tagen seit Bestehen der Datenbank bereits über 1 400 Beschwerden per Brief oder direkt per E-Mail an die Telefongesellschaften. Das ZDF-Magazin WISO und die Verbraucherzentrale Berlin wollen zudem in den nächsten Wochen nachhaken, ob die Firmen der Pflicht zur Sperrung auch nachkommen. Bernd Ruschinzik von der Verbraucherzentrale Berlin dazu: "Notfalls werden wir auch gerichtliche Schritte einleiten."