Call by Call im Ortsnetz: Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Die Deutsche Telekom hat heute bekannt gegeben, dass sie mit ihren technischen Vorbereitungen zur Einführung von Call by Call im Ortsnetz im Zeitplan liegt. Nach Ostern beginnen die abschließende Softwareanpassungen in den rund 1 500 Vermittlungsstellen, damit die Vorgaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hinsichtlich Call by Call im Ortsnetz ab dem 25. April erfüllt sein werden.
Die Softwareanpassungen sind notwendig, da bisher Ortsgespräche über 010-Nummern automatisch über die Deutsche Telekom abgerechnet wurden. Weil jedoch nicht alle Call-by-Call-Anbieter Ortsgespräche über ihre Netzkennzahl anbieten werden, muss verhindert werden, dass über die betreffende Netzkennzahl ein Gespräch zustande kommt. Stattdessen wird nach Umstellung und spätestens ab dem 25. April die Ansage "Der von Ihnen ausgewählte Netzbetreiber bietet den von Ihnen ausgewählten Dienst in Ihrem Bereich derzeit nicht an!" zu hören sein. Auch die eigene Ortsnetz-Vorwahl muss bei Ortsgesprächen über 010-Nummern nicht mitgewählt werden. Diesen "Komfort" kennt man bereits von einigen 0190-0-Nummern, allerdings sind bei 010-Nummern Vertipper weniger kostspielig.
Aber nicht nur die Telekom informiert heute über den Stand der Dinge zu Call by Call im Ortsnetz, sondern auch die Konkurrenz wartet schon ungeduldig auf den Start. So verkündet Tele2, dass man ab Anfang Mai über die 01013 Ortsgespräche wird führen können. Genaue Tarife stehen zwar noch nicht fest, der Wirtschaftswoche gegenüber sprach Tele2-Chef Deutschland, Roman Schwarz, von Preisen "ab 1,5 Cent pro Minute".
Interessant klingt auch, was in informierten Kreisen über die Ortsnetz-Tarife von 3u zu erfahren ist. Der Anbieter will äußerst attraktive Tarife mit sekundengenauer Abrechnung in allen Großstädten anbieten. Der Start soll laut Wirtschaftswoche bereits am kommenden Freitag sein.
Und auch der Discounter 01051 hat heute nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass man auch über die 01051 ab nächsten Freitag im Ortsnetz telefonieren kann. Tarife wurden auch hier noch nicht bekannt gegeben, von "deutlich niedriger" als die bisherigen Call-by-Call-Tarife ist hier die Rede. Es ist aber ohnehin davon auszugehen, dass die genauen Tarife erst in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Wahrscheinlich wird es zahlreiche befristete Sonderangebote geben, die Ortsgespräche zumindest anfangs deutlich günstiger machen werden. Bereits ab 1. Juli will nämlich die Deutsche Telekom alle Call-by-Call-Anbieter mit einem Aufschlag von 0,3 Cent pro Minute an den Infrastrukturkosten im Ortsnetz beteiligen. Eine Entscheidung darüber fällt die Regulierungsbehörde jedoch erst am 30. April.
Wir erwarten jedenfalls eine spannende Nach-Oster-Woche, in der es am Freitag endlich mit Call by Call auch im Ortsnetz losgehen kann.