Prepaid

E-Plus Free & Easy: Defizite beim einstigen Prepaid-Vorreiter

SMS jetzt einzeln abgerechnet; zahlreiche andere Features fehlen noch immer
Von Volker Schäfer

Wie bereits berichtet werden SMS-Nachrichten bei der E-Plus-Free & Easy-Karte jetzt einzeln abgerechnet. Das heißt, der Kauf eines SMS-Pakets entfällt für die Prepaidkunden des drittgrößten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers. Dafür fehlen bei der Karte, die einst eine Vorreiterrolle auf dem deutschen Prepaidmarkt eingenommen hatte, andere Features, die für Kunden anderer Netzbetreiber längst selbstverständlich sind.

So haben Besitzer der D1-XtraCard oder der D2-CallYa schon seit Ende letzten Jahres die Möglichkeit, neben SMS auch MMS zu verschicken und zu empfangen. o2 LOOP-Nutzer können mit GPRS ins Internet gehen. Dies funktioniert bei der Free & Easy derzeit noch nicht.

Wie bei der Konkurrenz werden zum 1. Mai auch bei Free & Easy neue Tarife eingeführt. Dabei verschlechtert sich vor allem der Takt für die Abrechnung der Gespräche generell auf 60/1, während die Nutzer der Free & Easy Weekend bislang vom 10-Sekunden-Takt profitierten. Nachteil bei E-Plus: Im Gegensatz zur Konkurrenz gelten die neuen Konditionen automatisch auch für Bestandskunden.

In diesem Zusammenhang ist es ärgerlich, dass es nach wie vor nicht möglich ist, die Mobilbox zu deaktivieren, während man bei den Mitbewerbern von E-Plus problemlos die Umleitungen auf den mobilen Anrufbeantworter löschen kann. Zwar ist es möglich, eine Abwesenheitsansage einzuschalten, bei der Anrufer keine Nachrichten hinterlassen können, so dass sich eine kostenpflichtige Abfrage der Box erübrigt.

Anrufer werden aber nicht gerade begeistert sein, eine Mailbox zu erreichen, keine Möglichkeit zu haben, eine Mitteilung aufzusprechen und dafür unter Umständen gleich den Preis für eine ganze Gesprächsminute zu zahlen, obwohl die Verbindung vielleicht nur wenige Sekunden gedauert hat.

Im Ausland haben E-Plus-Prepaidkunden den Vorteil, abgehende Gespräche generell ohne Callback führen zu können. Die Beschränkung auf Roamingpartner, bei denen Hotbilling (also eine Abrechnung der Gespräche in Echtzeit) möglich ist, schränkt aber natürlich die Zahl der Destinationen ein, in denen man mit Free & Easy telefonieren kann.

Großer Vorteil bei E-Plus sind nach wie vor zum Teil recht günstige Tarife. So kosten netzinterne Gespräche auch im neuen Weekend-Tarif ab Mai weiterhin rund um die Uhr 15 Cent pro Minute. Mit der Professional Prepaid kann man zu einer Festnetznummer seiner Wahl rund um die Uhr für 5 Cent pro Minute telefonieren oder über offene Einwahlnummern auch mobil im Internet surfen.