Gerüchteküche

E-Plus-Mutter KPN signalisiert Interesse an Mobilfunker o2 (aktualisiert)

Keine Gespräche mit mmo2
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die Gerüchteküche brodelt weiter: Der niederländische Telekomkonzern KPN [Link entfernt] hat einmal mehr Interesse an der Übernahme des Mobilfunkanbieters o2 signalisiert. Sollte die britische mmO2 [Link entfernt] ihre deutsche Tochter zum Verkauf stellen, dann würde sich KPN darum bemühen, sagte Unternehmenssprecher Marinus Potman am Dienstag auf Anfrage. KPN ist auf dem deutschen Markt mit der Mobilfunkfirma E-Plus aktiv.

Ein O2-Sprecher betonte heute, mmo2 sei mit der Entwicklung bei o2 sehr zufrieden. Dafür spreche auch, dass o2-Chef Rudolf Gröger mit sofortiger Wirkung zum Mitglied des Vorstandes von mmo2 berufen worden sei. Damit erweitere sich sein Verantwortungsbereich auch auf Entscheidungen im Gesamtkonzern. Im vergangenen Jahr hatte o2 die Zahl der Kunden um rund 25 Prozent auf 4,6 Millionen gesteigert und seinen Marktanteil damit auf 7,7 Prozent erhöht.

KPN-Chef Ad Scheepbouwer sagte einer niederländischen Zeitung, dass der Konzern sein Mobilfunkgeschäft in Deutschland und Belgien verstärken müsse. Mit mmo2 liefen derzeit aber keine Gespräche. o2 verfügt wie E-Plus über eine UMTS-Lizenz für Deutschland. Branchenkenner schätzen, dass auf dem Markt nur Platz für drei Anbieter Platz ist. Am besten aufgestellt sind die Deutsche Telekom und Vodafone.

o2 hatte 1998 noch unter dem Namen VIAG Interkom mit dem Aufbau eines Mobilfunknetzes begonnen und seither hohe Verluste gemacht. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2002/03 (31. März) konnte o2 erstmals einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 1,7 Millionen Euro verbuchen. Im Vorjahreszeitraum betrug der Verlust 173 Millionen Euro. Auch im Gesamtjahr wird auf dieser Basis mit schwarzen Zahlen gerechnet.

Spekulationen über eine mögliche Übernahme des kleinsten deutschen Mobilfunkeranbieters durch E-Plus kursieren schon seit einigen Monaten. Erst Anfang März hatte die Financial Times Deutschland über entsprechende Überlegungen des niederländischen Unternehmens berichtet.