Unterstützung

Alcatel sieht drohende "digitale Spaltung" der Bevölkerung

Ausrüster setzt sich für staatliche Unterstützung bei Netzausbauten ein
Von dpa / Hayo Lücke

Der Telekommunikationsausrüster Alcatel macht sich für eine stärkere staatliche Unterstützung beim Ausbau von Breitband-Netzen stark. "In ländlichen Gebieten liegen die Kosten für die Infrastruktur wesentlich höher als in den Städten", sagte Heinrich Kreutzer, Technikvorstand von Alcatel SEL, heute in Stuttgart. Der Staat könne zum Beispiel mit steuerlichen Vergünstigungen Anreize schaffen, so dass die Netzbetreiber schnelle Internet-Zugänge und Fernsehen übers Telefonkabel auch außerhalb der Ballungsräume zur Verfügung stellen. Ansonsten drohe eine "digitale Spaltung" der Bevölkerung.

Kreutzer rechnet damit, dass schnelle, breitbandige Verbindungen sowohl im Mobilfunk per UMTS als auch zu Hause oder im Büro mit DSL den Telekommunikationsmarkt wieder ankurbeln. "Das Interesse bei den Endkunden ist ungebrochen." So würde beispielsweise das Herunterladen von Musik oder Spielen aus dem Internet einfacher und bequemer. Mit der im nächsten oder übernächsten Jahr marktreifen DSL-Technologie könnten schon Datenübertragungsraten von vier Megabit pro Sekunde erzielt werden. Heute sind es maximal 1,5 Megabit pro Sekunde. Die Aufrüstung des Fernsehkabelnetzes ermögliche sogar Internet-Surfen mit mehr als zehn Megabit pro Sekunde.

Ende 2002 hatten 3,2 Millionen Deutsche einen DSL-Anschluss, weltweit sind es 62,6 Millionen. Alcatel ist unter den DSL-Ausrüstern mit einem Anteil von fast 38 Prozent Weltmarktführer.