Konkurrenz

Ab Juli soll Preselection im Ortsnetz möglich sein

Call by Call im Ortsnetz startet Ende April
Von dpa / Hayo Lücke

Die Deutsche Telekom muss sich auf mehr Wettbewerb einstellen. Ab dem 25. April sollen die Verbraucher bei der Auswahl des Netzbetreibers eine größere Auswahl bekommen. Eine frühere Einführung sei aus technischen Gründen nicht möglich gewesen, teilte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) heute in Bonn mit. Mit zunehmenden Wettbewerb könnten auch die Telefontarife sinken. Die Telekom hält in diesem Bereich noch einen Marktanteil von mehr als 95 Prozent.

In einigen Städten wie in Köln, Hamburg oder Oldenburg haben lokale Betreiber dem Bonner Riesen allerdings schon Marktanteile von zum Teil über 20 Prozent abgenommen. Die Regulierungsbehörde verspricht sich durch die Einführung des Call by Call eine Beschleunigung dieses Prozesses und weiter fallende Telefonpreise.

Neue Anbieter müssen alle lokalen Einzugsbereiche eines Ortsnetzes erschließen, um in dem Bereich eine Betreiberauswahl anbieten zu können. Für ein entsprechendes bundesweites Angebot sei deshalb ein Anschluss an 475 Zusammenschaltungsorten erforderlich, hieß es. Ende Oktober vergangenen Jahres wurden die gesetzlichen Voraussetzungen für die freie Betreiberauswahl mit einer Änderung des Telekommunikationsgesetzes geschaffen.

"Die Unternehmen haben nun Klarheit über die regulatorischen Bedingungen", erklärte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth. Dies schaffe Sicherheit für bereits getätigte und anstehende Investitionen. Der Verbraucher werde, sobald dies technisch möglich ist, Call by Call im Ortsnetz nutzen können. Ab dem 9. Juli kann sich der Telefonkunde auch ganz auf einen bestimmten Betreiber voreinstellen lassen.

Bei Ferngesprächen ist die freie Betreiberauswahl bereits seit Marktöffnung auf dem Telekommunikationsmarkt vor fünf Jahren möglich. Hierdurch wurden zahlreiche Anbieter in die Lage versetzt, schnell in den lukrativen Markt einzusteigen. Die Telefonpreise in dem Bereich purzelten seitdem um rund 90 Prozent in den Keller.