Faxwerbung

Neuer dreister Faxspam aufgetaucht

Eine kurze Antwort kostet über 6 Euro
Von Hayo Lücke

Besitzer eines Faxgerätes werden das Problem kennen: Unerwünschte Werbung ist im Eingangsfach gelandet. Wenn es sich nur um Werbung handeln würde, wäre es nur halb so ärgerlich - oftmals steckt hinter den Faxen noch ein dreister Abzockversuch. Einer der neuesten Versuche wurde nun von der Firma "Eurofax International" gestartet.

Auf dem zugesendeten Fax ist weder ein Angebot, noch eine halbwegs verwertbare Information zu lesen. Vielmehr ist in großen schwarzen Buchstaben der Schriftzug "Wollen Sie auch weiterhin die neusten Angebote per Fax erhalten?" zu lesen. Darunter zwei Kästchen zum Ankreuzen mit den Optionen "Ja" und "Nein" und schließlich noch die Telefonnummer, an die das Fax natürlich zurückgeschickt werden soll. Klar, dass es sich hierbei wie so oft um eine teure 0190-Nummer handelt.

Als Lockangebot wird auf der Faxmitteilung noch damit geworben, dass alle Rückantworten an einer Verlosung von zwei Flucktickets nach New York teilnehmen. Die Gewinner sollen ab dem 15. März benachrichtigt und auf der Internetseite jqwinner.tripod.com [Link entfernt] veröffentlicht werden. Verwunderlich ist an dieser Stelle nicht nur, dass auf eine kostenlose Tripod-Seite verwiesen wird. Auf der angegebenen Seite ist bisher außer der Meldung, dass die Seite nicht existiert, nichts von einem Gewinnspiel zu lesen.

Noch interessanter wird es, wenn man sich das Kleingedruckte am Ende des Faxes anschaut. Hier heißt es lapidar: "Die durchschnittliche Übertragungszeit beträgt 200 Sekunden." Wer frohen Mutes das Fax auf den Weg schickt, um keine Werbung mehr zu erhalten, muss demnach tief in die Tasche greifen. Bei einem Minutenpreis von 1,86 Euro werden für die gut gemeinte Antwort somit 6,20 Euro berechnet. Viel Geld für ein simples "Nein". Als Alternative habe man die Möglichkeit, die Faxwerbung auf dem Postweg abzubestellen. Das Schreiben muss hierzu an eine Postadresse in Warrington geschickt werden, eine Stadt in England irgendwo zwischen Manchester und Liverpool.

Wir können nur vor Antworten auf solche Fax warnen. Man sollte grundsätzlich nicht auf Fax-Spam jeglicher Art reagieren, um überhöhten Telefonrechnungen aus dem Weg zu gehen. Darüber hinaus hat eine Antwort an Eurofax International möglicherweise die Konsequenz, dass man trotz Bitte auf Unterlassung der Fax-Zusendungen, weiterhin mit Werbung belästigt wird. Nicht selten werden die gut gemeinten Antworten dazu genutzt, die Faxnummer - oder auch E-Mail-Adresse bei Spam per E-Mail - in eine "Positivliste" einzutragen und an andere Werbeversender weiterzugeben.