Multimedia

MMS-Versand mit Hindernissen

Einige Handy-Kunden bleiben beim Multimedia-Messaging noch außen vor
Von Volker Schäfer

Mit E-Plus hat zum 1. Februar der letzte der vier deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber den MMS-Dienst eingeführt. Das heißt, Kunden aller vier deutschen Handynetze haben nun die Möglichkeit, mobile Multimedia-Nachrichten zu verschicken und zu empfangen. Einige Hürden gibt es dennoch.

So ist es für die Prepaidkunden der beiden "kleinen Netzbetreiber" E-Plus und o2 derzeit noch nicht möglich, den MMS-Dienst zu nutzen, während dies für Vodafone CallYa-Nutzer seit Ende November und für T-Mobile Xtra-Kunden seit Anfang Dezember funktioniert.

Vodafone ist überhaupt Vorreiter in Sachen MMS in Deutschland. Für Vertragskunden wurde der Dienst schon im Frühjahr letzten Jahres gestartet. In den ersten Monaten war der Versand sogar kostenlos. Es stand allerdings auch nur ein MMS-fähiges Handy, das T68i von SonyEricsson, zur Verfügung.

Im Sommer startete T-Mobile als zweiter deutscher Netzbetreiber sein MMS-Angebot. War der Nachrichtenversand zunächst nur netzintern möglich, so schalteten die beiden D-Netze ihre Netztechnik später zusammen, so dass der Versand bzw. Empfang auch netzübergreifend klappt. Hundertprozentig zuverlässig funktioniert dies allerdings bis heute nicht, was bei Preisen von bis zu 1,29 Euro pro MMS mehr als ärgerlich ist.

o2 startete im November mit MMS, E-Plus folge zum 1. Februar. Allerdings klappt der netzübergreifende Versand und Empfang zwischen E-Plus und Vodafone derzeit noch nicht. Statt dessen bekommen die Kunden des jeweils anderen Netzes eine SMS mit einem Internet-Link zugestellt, unter dem dann die Multimedia-Nachricht abgerufen werden kann.

Der Versand zwischen den E-Netzen funktioniert problemlos und auch von D1 zu E-Plus kommen MMS-Nachrichten an. Umgekehrt funktioniert der Austausch multimedialer Kurzmitteilungen allerdings noch nicht. E-Plus hat aber bereits zum MMS-Start angekündigt, dass der Nachrichtenversand auch zu T-Mobile kurzfristig möglich sein soll. Man kann daher davon ausgehen, dass an der Realisierung bereits gearbeitet wird.

T-Mobile ermöglichte als erster Anbieter auch die MMS-Nutzung im Ausland. Die Konkurrenz des Marktführers hat aber inzwischen nachgezogen. Unerfreulich ist die Preisentwicklung für die Mitteilungen mit Bild und Ton: Nur noch netzintern kostet der MMS-Versand für die Vertragskunden aller vier Netzbetreiber 39 Cent, wenn das übermittelte Datenpaket nicht größer als 30 Kilobyte ist, bzw. 99 Cent bei Mitteilungen zwischen 30 und 100 Kilobyte.

Prepaidkunden zahlen schon immer teure 59 Cent für eine "kleine" MMS bzw. 1,29 Euro für eine Mitteilung zwischen 30 und 100 Kilobyte. Diese Tarife gelten unabhängig davon, in welchem Netz der Gesprächspartner telefoniert. Der gleiche Preis gilt inzwischen auch für Vertragskunden beim Nachrichtenversand in Fremdnetze. Bleibt zu hoffen, dass sich an der Preisgestaltung bald - möglicherweise zur CeBIT - etwas ändert.