Rückgeld

Quam will vom Bund mehr als eine Milliarde Euro zurück

Bei Erfolg winkt allen Anbietern eine Vorsteuer-Erstattung
Von dpa / Hayo Lücke

Der gescheiterte Mobilfunkanbieter Quam will sich vom Staat mehr als eine Milliarde Euro Steuern aus der Ersteigerung der UMTS-Lizenz zurückholen. Quam wolle eine Erstattung der Umsatzsteuer erreichen, sagte ein Unternehmenssprecher heute in München und bestätigte damit einen Bericht des Wirtschaftsmagazins "DMEuro". Im Dezember habe das Unternehmen bei der Regulierungsbehörde eine Rechnung angefordert, in der die Kosten für die Lizenz und die Umsatzsteuer separat aufgeführt sind. Bislang habe die Behörde aber nicht reagiert.

Quam ist die Marke des spanisch-finnischen Konsortiums Group3G, die sich im August 2000 neben T-Mobile, Vodafone, E-Plus, Viag Interkom (heute o2) und MobilCom für mehr als acht Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert hatte. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen das operative Geschäft mangels Erfolgsaussichten eingestellt, die Lizenz aber behalten.

Bei der Versteigerung der Lizenzen war die Behörde dem Bericht zufolge davon ausgegangen, dass keine Umsatzsteuer anfallen würde. Die Frage sei aber noch nicht abschließend entschieden. Wenn Quam sich durchsetzt, könnten die sechs Lizenznehmer dem Magazin zufolge mit einer Vorsteuer-Erstattung von knapp sieben Milliarden Euro rechnen.