Breitband: Was Nutzer wollen und Anbieter brauchen
Was will der typische Breitbandnutzer? Die Antwort lässt sich in zwei Begriffe fassen: Spaß und Hightech. Das jedenfalls sagen die Marktforscher von Forrester Research. Inzwischen verfügen 4 Prozent aller europäischen Online-Nutzer über einen Breitband-Internetzugang. Und in den meisten Fällen benutzen die Speed-Freaks ihren Highspeed-Zugang auch überdurchschnittlich häufig und lange.
Der typische Breitband-Nutzer entspricht dem klassischen "early adopter": Er ist männlich, jung, liebt High-Tech-Produkte und ist für neue Formen von Entertainment aufgeschlossen. Und günstigerweise kauft er auch noch gern ein: Während die Zunahme der Breitband-Zugänge nicht automatisch dazu führt, dass auch die Anzahl der Online-Shopper steigt, zeigen sich aber die Highspeed-Nutzer wesentlich ausgabefreudiger, wenn sie erst einmal auf der virtuellen Shopping-Tour sind. Besonders gerne kaufen sie DVDs, Videos und - wenig überraschend - Computer Hardware. Das jedenfalls ist im aktuellen Report "Turning On Broadband Users" von Forrester Research zu lesen.
Als größte Herausforderung für Medienkonzerne betrachtet Paul Jackson, Analyst bei Forrester Research, die Schaffung leicht zu bedienender High-Performance-Angebote, die das Kaufen und Herunterladen von Musik einfacher machen, als es das (Raub-)Kopieren derzeit ist.
Auch Jupiter MMXI [Link entfernt] , ein weiterer Anbieter für Forschungsservices im Bereich Internet und digitale Medien, hat sich mit den Trends im Breitbandmarkt beschäftigt und erwartet für das Jahr 2002 die folgenden Veränderungen:
- Die Anzahl der Haushalte mit Breitbandzugang in Europa wird sich in 2002 verdoppeln
- Das größte Wachstum an Breitband-Haushalten werden Großbritannien und Italien vorzuweisen haben, wo sich die Anzahl der Haushalte mit Breitband-Zugang verdreifachen wird.
- Belgien und Schweden werden mit den höchsten Anteilen an Breitbandverbindungen in Europa mit 12 Prozent bzw. 18 Prozent auch weiterhin an der Spitze stehen. In Gesamteuropa wird Breitband die kritische Verbreitungsschwelle von 15 Prozent nicht vor 2006 erreichen.
- Zwei-Wege Satelliten-Technik, Anbindung der Haushalte über Glasfaser oder das Stromnetz werden als Alternativen zu DSL ab 2002 an Bedeutung gewinnen.
- Bis Ende 2002 wird fast ein Viertel aller europäischen Haushalte über digitales Fernsehen (DTV) verfügen
Alles in allem sieht Mark Mulligan, Analyst bei Jupiter MMXI, als Haupttrend für die Internetbranche die Gewinnorientierung. Inhalte müssen sich rechnen, deshalb werden kostenpflichtige Inhalte, Online-Spiele, Auktionen und Outsourcing als Möglichkeiten zur Steigerung von Umsatz und Kosteneffizienz immer wichtiger.