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Callahan erhält grünes Licht für weitere Übernahme von Kabelnetzbetreibern

Liberty Media muss dagegen noch auf die Genehmigung warten
Von dpa / Karin Müller

Die amerikanische Callahan-Gruppe darf von der Deutschen Telekom zwei kleinere Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg übernehmen. Das hat die Europäische Kommission heute in Brüssel entschieden. Das Vorhaben werfe keine Wettbewerbsprobleme auf, hieß es. Callahan hatte von der Deutschen Telekom bereits die Mehrheit an den großen Kabelnetzen in den beiden Bundesländern erworben. Mit den jetzt genehmigten Zukäufen kann Callahan nach früheren Angaben direkten Zugang zu 170 000 von insgesamt 6,4 Millionen Kabelkunden gewinnen.

Neben der Telekom waren bisher kleinere Anbieter wie die Deutsche Bank-Tochter Tele Columbus und Unternehmen der Wohnungswirtschaft Eigentümer der so genannten Netzebene 4, die von den Gebäudeverteilern in die Wohnungen reicht und als hochprofitabel gilt. Callahan und Liberty Media, das in sechs anderen Kabelregionen die dahinter liegende Infrastruktur der Deutschen Telekom übernehmen will, planen dort weitere Zukäufe und Kooperationen. "Die Vertragsverhandlungen laufen noch", sagte eine Callahan-Sprecherin am Montag in Köln. Der auf der Netzebene 4 aktive Autozulieferer und Elektro-Konzern Bosch hatte vor kurzem angekündigt, seine eigene Position im Kabelgeschäft ausbauen zu wollen.

Liberty Media wartet bei der Übernahme der Telekom-Netze und der Mehrheit an Tele Columbus noch auf eine Genehmigung der Wettbewerbshüter. Callahan zeigt nach eigenen Angaben Interesse am Tele Columbus-Geschäft in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Callahan hatte vor einigen Woche unter dem neuen Namen ish eine Werbekampagne in Nordrhein-Westfalen gestartet. Im Südwesten soll das Kabelnetz ab Anfang 2002 für den schnellen Internet-Zugang und multimediales Fernsehen ausgebaut werden. Die Marke ish gehe dort im Sommer an den Start, hieß es.