Dementi

Siemens dementiert UMTS-Schlappe

US-Milliardenverlust bestätigt
Von dpa /

Der Siemens-Konzern hat Berichte über eine angebliche Schlappe im milliardenschweren UMTS-Geschäft zurückgewiesen. Siemens bestätigte dagegen, dass der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) in den USA einen Milliardenverlust eingefahren habe.

Die Gespräche mit allen großen Netzbetreibern seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein Siemens-Sprecher heute in München. Er dementierte damit einen Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel, wonach der weltgrößte britische Netzbetreiber Vodafone nach gegenwärtiger Planung beim Start des UMTS-Netzes im Jahr 2002 hauptsächlich auf die Handyhersteller Nokia, Motorola und Panasonic zurückgreifen werde.

Der Grund für diese Entscheidung sei eine veränderte Strategie der großen Mobilfunker. So wollten die Netzbetreiber künftig enger mit den Handyherstellern in den Bereichen Entwicklung und Vertrieb zusammenarbeiten, damit beim UMTS-Start genügend funktionierende Handys vorhanden seien, hieß es in dem Bericht weiter. Siemens dementierte zudem, dass der Konzern keine ausreichende Zahl an Handys bei der europaweiten Einführung anbieten könne. "Wir sind darauf eingerichtet", sagte ein Sprecher. Er betonte außerdem, dass größere Stückzahlen erst 2003 benötigt würden.

Bestätigt wurde ein Bericht des Focus über einen Milliardenverlust in den USA. Das Nachrichtenmagazin berichtete unter Berufung auf firmeninterne Kreise, dass das Gesamtgeschäft - die US-Holding Siemens Corp. zusammen mit den direkt den Konzernbereichen zugeordneten Aktivitäten - auf ein Ergebnis vor Steuern von minus 1,3 Milliarden Mark (665 Mio. Euro) komme. "Diese Größenordnung ist nicht falsch", sagte der Sprecher. Im Vorjahr lag das Ergebnis dem Bericht zufolge bei minus 0,3 Milliarden Mark. Ohne Abschreibungen auf zugekaufte Firmen wäre das Ergebnis ungefähr ausgeglichen ausgefallen. Mit einem Umsatz von 38,9 Milliarden Mark seien die USA für Siemens inzwischen der wichtigste Markt.