MHP

Kabeleigner Liberty verlangt von TV-Sendern Zuschüsse

Kosten für MHP sollen von Sendern übernommen werden
Von dpa /

Zwischen den Fernsehsendern und dem US-Konzern Liberty Media bahnt sich ein Streit über das Kabelfernsehen in Deutschland an. Der US-Konzern, der für knapp elf Milliarden Mark den größten Teil der Kabelnetze der Deutschen Telekom übernimmt, verlangt Zuschüsse für den von den Sendern und den Landesmedienanstalten vereinbarten Decoder-Standard MHP (Multimedia Home Platform), wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Die Decoder, die Liberty Media beim Kabel als Empfangsgeräte für das digitale Fernsehen und das Internet einsetzen will, sind nach Angaben des Konzerns mit MHP deutlich teuerer als ohne diese Technologie. "Wir können nicht auch noch MHP finanzieren, das gibt unser Geschäftsplan nicht her", sagte die Präsidentin von Liberty Media International, Miranda Curtis, der Zeitung. "Wenn die Sender bereit sind, MHP mit 60 bis 80 Euro (117 bis 156 Mark) pro Box zu bezahlen, dann ist das okay, dann nehmen wir sofort MHP." Bei zehn Millionen Decodern, die der Konzern in den nächsten Jahren seinen Kabelhaushalten zur Verfügung stellen will, wären das bis zu 1,5 Milliarden Mark. Curtis verwies darauf, dass Liberty zusätzlich zum Kaufpreis in die Decoder und den Ausbau der Netze für weitere Programme und Internet-Zugänge von sich aus noch einmal bis zu 1,5 Milliarden Mark pro Jahr investieren wolle. Die MHP-Kosten müssten deshalb von den Sendern übernommen werden.