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Talkline trennt sich von Internet- und Festnetzgeschäft

Konzentration auf Mobilfunk; 400 Jobs in Gefahr
Von dpa /

Die Telefongesellschaft Talkline will sich auf das ertragreiche Geschäft mit dem Mobilfunk konzentrieren und das Festnetz- und Internetgeschäft aufgeben. Der Mobilfunk mache mit 1,8 Millionen Kunden rund 70 Prozent der Talkline-Geschäfte aus, teilte das Unternehmen heute mit. Im Festnetz- und Internetgeschäft seien die Ertragsaussichten unbefriedigend. "Dreieinhalb Jahre nach der Liberalisierung im deutschen Festnetz hat die Deutsche Telekom in vielen Bereichen noch ein Quasi-Monopol", erklärte Talkline-Chef Henning Vest.

Von der Umstrukturierung seien rund 400 Mitarbeiter betroffen. Die Zahl der Entlassungen soll gering gehalten werden; für die restlichen Beschäftigten wolle das Unternehmen gemeinsam mit dem Betriebsrat eine sozialverträgliche Lösung suchen. Erst im vergangenen Monat hatte Talkline erklärt, sich aus dem Geschäft mit der "letzten Meile" zurückzuziehen, also der Vermarktung von Festnetzanschlüssen. Mit den nun angekündigten Plänen geht das Unternehmen einen Schritt weiter und trennt sich ganz von der Sparte.

Außerdem will sich Talkline im Zuge der Konzentration von dem Tochterunternehmen Talkline ID GmbH trennen. Dieser Spezialist für so genannte Mehrwertdienste betreibe ein profitables Nischengeschäft mit 0800- und 0190-Nummern und werde vermutlich einen Käufer finden, sagte ein Talkline-Sprecher in Elmshorn. Bei Talkline ID arbeiten rund 50 Mitarbeiter. Wenn der Umbau des Talkline-Konzerns abgeschlossen ist, wird das Unternehmen noch rund 1 150 Arbeitnehmer beschäftigen.

Nach wie vor steht auch das Gesamtunternehmen zum Verkauf und die Gespräche laufen weiter. In der Diskussion seien sowohl der Verkauf an frühere Manager als auch an ein anderes Unternehmen. Bei Talkline hatten erst in der vergangenen Woche Manager aus dem Mutterkonzern TDC Mobile International (früher Tele Danmark) das Heft in die Hand genommen.