insolvent

Norwegens zweitgrößter Telekonzern Enitel zahlungsunfähig

Kauf einer Tocher von Telia und UMTS-Lizenz treibt Unternehmen in die Insolvenz
Von dpa /

Der zweitgrößte norwegische Telekommunikationskonzern Enitel AS [Link entfernt] hat am Montag in Oslo seine Zahlungsunfähigkeit erklärt. Das Unternehmen ist mit 2,9 Milliarden Kronen (710 Mio. Mark / 360 Mio. Euro) überschuldet. Als Hintergrund für die wahrscheinlich größte Firmeninsolvenz der norwegischen Geschichte gilt der Kauf einer Tochter des schwedischen Telekommunikationskonzerns Telia sowie einer UMTS-Lizenz im eigenen Land.

Das Privatunternehmen war 1996 kurz vor Aufhebung des Telekommunikationsmonopols für den weiter dominierenden norwegischen Telenor-Konzern von regionalen Elektrizitätswerken gegründet worden, die ihre Leitungsnetze für Telekommunikation nutzen wollten. Nach der sich in den letzten Monaten abzeichnenden Überschuldung hatte Vorstandschef Svein Berntsen vergeblich nach Partnern gesucht. Enitel hatte Ende letzten Jahres 534 Beschäftigte und setzte eine Milliarde Kronen um. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben einen Marktanteil von elf Prozent bei Internetnutzern und fünf Prozent im Telefonmarkt.