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Intel: Hyper-Threading macht Computer schlagartig 30 Prozent schneller

Ein Prozessor für zwei Aufgaben gleichzeitig
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Eine sehr interessante neue Technologie hat Intel heute auf dem Intel Developer Forum (IDF) vorgestellt: Hyper-Threading auf einer CPU. Dabei verhält sich ein Mikroprozessor so, als handele es sich um zwei. Dies erhöht nach Aussagen von Intel die Leistungsfähigkeit von Systemen um bis zu 30 Prozent (laut Pressemitteilung) oder gar 40 Prozent (laut technischer Beschreibung).

Die Idee hinter Hyper-Threading ist einfach: Trotz modernster Caches und immer schnellerer Speicher bringen Prozessoren bei steigender Taktfrequenz immer mehr Zeit damit zu, auf Daten aus dem Hauptspeicher zu warten. Statt nun sinnlos idle-Zyklen zu drehen, schaltet der Prozessor einfach auf ein anderes Programm um, dessen Daten (hoffentlich) bereits bereit stehen. Wenn dieses dann wenige Sekundenbruchteile später ebenfalls auf Daten aus dem Hauptspeicher warten muss, wird wieder zurückgeschaltet, usw.

Intels Pentium-IV-Prozessoren mit (zur Zeit) bis zu 2 Gigahertz Taktfrequenz profitieren von Hyper-Threading besonders. Denn in der Zeit, die das Nachladen von einem dringend benötigten Datenwert aus dem Hauptspeicher benötigt, kann dieser unter optimalen Bedingungen 100 und mehr Befehle ausführen. Gleichzeitig hat der Penium-IV nur wenige interne Register, die natürlich verdoppelt werden müssen, um zwischen den beiden "virtuellen" Prozessoren umzuschalten.

Anfangs wird der neue Xeon-Prozessor, ein Abkömmling des Penium IV speziell für Server, mit der neuen Funktion ausgerüstet sein. Die Einführung ist für nächstes Jahr geplant. Server sind besonders gut für Hyper-Threading geeignet, denn diese bearbeiten in der Regel eine Vielzahl von parallelen Anfragen. Einzelplatz-Anwendungen müssen hingegen durch geeignete Programmierung in so genannte Threads aufgeteilt werden, die dann parallel laufen.

Gegenüber dem Betriebssystem verhält sich eine CPU mit Hyper-Threading (fast) so, als handele es sich um ein System mit zwei Prozessoren. Es sollten auf Betriebssystem-Ebene folglich nur geringfügige Änderungen erforderlich sein, um die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen.