Krise

Krisensitzung zwischen Deutscher Bank und Telekom

Für den Fall von Unregelmäßigkeiten müsse die Bank Konsequenzen daraus ziehen
Von dpa /

Im Konflikt zwischen der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom um den umstrittenen Verkauf von T-Aktien wollen beide Unternehmen in dieser Woche über ihre künftige Zusammenarbeit sprechen. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD [Link entfernt] ) in ihrer Montagausgabe ohne Quellenangabe. Die Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden Konzernen gilt als gestört, nachdem die Deutsche Bank in der vergangenen Woche einen Tag vor dem Verkauf von 44 Millionen Telekom-Aktien noch eine Kaufempfehlung für die T-Aktie herausgegeben hatte. Nach der Transaktion fiel der Aktienkurs auf den tiefsten Stand seit November 1998.

Die Umstände der Aktienplatzierung werde von der Deutschen Bank als nicht sonderlich glücklich eingeschätzt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Das zeitliche Zusammenfallen sei aber keine Absicht gewesen. Dem Verkaufswunsch der institutionellen Anleger habe die Deutsche Bank entsprechen müssen.

In einem Interview des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hatte Telekom-Vorstandschef Ron Sommer der Bank einen "gravierenden Arbeitsfehler" vorgeworfen. Die Telekom sei von der Transaktion vorher nicht einmal unterrichtet worden. In wenigen Tagen sei ein Börsenwert von fast 40 Milliarden Mark vernichtet worden. Sommer forderte eine genaue interne Überprüfung der Vorgänge. Für den Fall von Unregelmäßigkeiten müsse die Bank "Konsequenzen daraus ziehen".