3,3 Millionen Schweizer ohne Anschluss

Mobilfunknetz 10 Stunden lang gestört
Von dpa /

Ein ungewohntes Bild in der ganzen Schweiz: Lange Schlangen vor den Telefonzellen. Bei der Swisscom, dem größten Mobilfunkanbieter des Landes, war am Freitag für zehn Stunden fast bis Mitternacht das gesamte Netz ausgefallen. Grund war ein Softwarefehler in einem Zentralcomputer in Lausanne. Die Funkantennen nahmen die Rufe zwar an, konnten sie aber über den Rechner nicht weiterleiten. Die Folge waren Tausende von erbosten Anrufen bei der Hotline des Unternehmens, bei dem 3,3 Millionen Handy-Benutzer gemeldet sind.

Ein Swisscom-Sprecher bezifferte die Einbußen am Samstag auf 30 Millionen Franken (38,9 Millionen Mark/19,9 Millionen Euro) für das Unternehmen, vom Image-Schaden ganz zu schweigen. Überall sah man am Freitag verzweifelte Menschen auf den Straßen, die auf ihren Mobiltelefon herum drückten und die die Nachricht von der Störung noch nicht erreicht hatte.

Das Telekommunikationsunternehmen entschuldigte sich in aller Form und hat ihren Abonnenten Schadenersatz angeboten. So sollen für zwei Tage die Gesprächs- und SMS-Gebühren erlassen werden. Zusätzlich werden fünf Franken gut geschrieben. Kaum Probleme hatten die anderen privaten Mobilanbieter Orange und Sunrise.