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Ab 2002 keine T-DSL-Modems mehr bei Neuanschluss

Deutsche Telekom plant Marktöffnung für DSL-Modems und die Freigabe der U-R2 Schnittstelle
Von Karin Müller /

Die Deutsche Telekom wird voraussichtlich zum Jahresbeginn 2002 ihr T-DSL-Angebot modifizieren. Ab diesem Zeitpunkt wird das bisher im Leistungsumfang von T-DSL enthaltene Modem nicht mehr Bestandteil des Anschlusses sein. Europas größtes Telekommunikationsunternehmen hofft in diesem Zusammenhang auch auf die Innovationsbereitschaft der Endgeräte-Hersteller, in kürzester Zeit effektive, differenzierte und preisgünstige DSL-Lösungen für die unterschiedlichsten Kundenwünsche anbieten zu können, z. B. auch in Form von multifunktionalen Adaptern (DSL-Modem und Netzwerkkarte in einem Gehäuse oder DSL-Modem on board im PC).

Nach knapp zwei Jahren Praxiserfahrung mit T-DSL und der in Aussicht stehenden Spezifizierung der U-R2 Schnittstelle zur Überwindung bisheriger Inkompatibilitäten von Breitbandmodems unterschiedlicher Systemhersteller, hatte die Telekom im Januar 2001 Endgeräte-Hersteller zur Abgabe entsprechender Angebote über U-R2-fähige Breitband-Modems aufgefordert. Im Herbst plant die Deutsche Telekom dazu die Einrichtung von Testmöglichkeiten in Form von Test-DSLAMs mit U-R2 Schnittstelle, so dass alle interessierten Endgeräte-Hersteller ihre neu entwickelten DSL-Endgeräte prüfen können.

Der aktuelle Stand der Spezifizierung steht zum Download unter der Adresse (http://www.telekom.de/t-dsl) [Link entfernt] im Internet bereit. Dort werden auch U-R2-spezifische Fragen der Endgeräte-Hersteller qualifiziert von Experten beantwortet. Mit diesen Maßnahmen will die Deutsche Telekom sich in die Rolle des Innovationsführers begeben, um dazu beitragen, dass bereits Ende diesen Jahres zukunftsweisende, standardisierte U-R2-Endgeräte am Markt bereitgestellt werden können.

Für den Endkunden ist zu hoffen, dass sich auf diesem Weg die Verfügbarkeit von DSL verbessert, wenn die Deutsche Telekom sich voll auf die Bereitstellung von DSL an ihrem Ende der Leitung konzentrieren kann. Andererseits ist mit höheren Kosten für den Endkunden zu rechnen, denn zumindest anfangs dürften DSL-Modems aufgrund der aufwändigeren Technik deutlich teurer als "normale" Modems sein.