schöner SMSsen

CMG: Das erste MMS-System kommt

Multimedia-SMS als "killer application" für GPRS?
Von Marie-Anne Winter

Die internationale Systemintegrationsgesellschaft CMG hat ihr erstes System für den neuen Handy-Standard Multimedia Messaging Service (MMS) vorgestellt. MMS funktioniert ähnlich wie SMS (Short Message Service), erlaubt jedoch über Text hinaus die mobile Versendung von Bildern, animierten Grafiken, Sound und Videoclips. Die Berater erwarten für MMS ab 2002 eine ähnlich starke Verbreitung wie für SMS, das vor allem bei Jugendlichen äußerst populär ist.

Mit dem neuen Multimedia Messaging Service Centre (MMSC) können die Mobifunkgesellschaften ihre Netze rechtzeitig auf den multimedialen Ansturm vorbereiten. Insbesondere in der Kombination mit anderen neuen Diensten wie Location-based Services (LBS) und Unified Messaging ergeben sich neue Anwendungsgebiete für die Mobilkommunikation, sind sich die CMG-Experten sicher. Das wird auch Veränderungen bei den mobilen Endgeräten mit sich bringen, prognostiziert CMG. So erwarten die Consultants die weite Verbreitung von Handys mit integrierter Digitalkamera, um die Bilder für die Multimedia-Nachrichten vor Ort aufnehmen zu können. Darüber hinaus werden die Geräte zunehmend um Diktaphone-Funktionen und MP3-Player erweitert werden.

Das neue MMSC-System unterstützt sowohl den MMS-Austausch zwischen den Mobilgeräten untereinander als auch mit dem stationären Internet. Durch das Store-and-Forward-Verfahren werden Nachrichten zwischengespeichert, wenn ein Endgerät gerade nicht eingeschaltet ist, um später zugestellt zu werden. Der herkömmliche SMS-Verkehr wird auch weiterhin unterstützt, um den Übergang von SMS auf MMS für die Netzbetreiber so einfach wie möglich zu halten. Zusammen mit dem MMS-System wird CMG eine ganze Palette von Multimedia-Anwendungen auf den Markt bringen. Dadurch sollen die Verbraucher in die Lage versetzt werden, so rasch wie möglich einen konkreten Nutzen aus den neuen Multimedia-Features zu ziehen. Auf der Entwicklungs-Agenda stehen Online-Gaming, die Übertragung von Sportereignissen, News und animierte E-Mails.

Das neue Multimedia-Messaging-System soll zunächst in Feldversuchen in Europa, den USA und im asiatisch-pazifischen Raum gestestet werden. Die generelle Markteinführung ist für Ende 2001 vorgesehen. Für diesen Zeitpunkt werden auch die allerersten MMS-fähigen Handys erwartet.

CMG erwatet, dass sich MMS zur "killer application" für GPRS, der neuen Norm zum schnellen drahtlosen Internet-Surfen, entwickeln wird. Die "always on"-Funktionalität und die hohe Übertragungsrate machen GPRS zur idealen Basis für MMS. Nach Einschätzung der CMG-Experten wird GPRS rund sechs bis zwölf Monate Vorlauf bei der Marktverbreitung benötigen, bevor MMS im großen Stil populär wird.