Lobbyarbeit

UMTS-Betreiber gründen Informationszentrum für Mobilfunk

Reaktion auf die wachsende Angst vor Elektrosmog in der Bevölkerung
Von dpa / Marie-Anne Winter

Mit einer neuen Initiative wollen die UMTS-Betreiber die wachsende Angst in der Bevölkerung zu den gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Technik abbauen. "Wir spüren das Bedürfnis der Bürger, darauf können wir nur gebündelt durch eine Brancheninitiative antworten", sagte der Geschäftsführer des Informationszentrums Mobilfunk (IZM), Immo von Fallois, in einem Gespräch mit der dpa.

Neben den Gesundheitsgefahren befasst sich der neue Lobby-Verband der Mobilfunker auch mit den Themen Netzausbau und Landschaftsschutz. Das IZM wurde vor wenigen Tagen in Berlin von T-Mobil (D1), Mannesmann Mobilfunk (D2 Vodafone), E-Plus, Viag Interkom, MobilCom, der Gruppe G3 und dem Bündelfunknetzbetreiber Dolphin Telecom gegründet. "Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit und wollen UMTS verständlicher machen", nannte der IZM-Geschäftsführer die Ziele und Aufgaben des Verbandes.

Durch den Aufbau der UMTS-Netze werden in den kommenden Jahren an zahlreichen Standorten neue Funkstationen entstehen. Experten nennen Zahlen von 100 000 Standorten. Denn jeder Betreiber, so die Schätzungen, muss mindestens 10 000 neue Basistationen errichten, um die Auflage von 50 Prozent Bevölkerungsabdeckung bis 2005 zu erfüllen. Mit dem weiteren Ausbau, vor allem in ländlichen Regionen, entstehen zusätzliche Sendeanlagen.

Gegen den bevorstehenden "Antennenwald" formiert sich inzwischen der Bürgerprotest. Nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft gebe es weder bei Handys noch Sendeanlagen gesundheitliche Beeinträchtigungen durch deren elektromagnetische Abstrahlungen (Elektrosmog), sagte dagegen IZM-Geschäftsführer Fallois. Auch Grenzwerte sollen die Abstrahlungen möglichst niedrig halten.

Dass Elektrosmog im Mobilfunk entsteht, gilt in der Wissenschaft als unstrittig. Die Frage lautet nur, ob er auch die Gesundheit gefährdet - und wenn ja, in welchem Ausmaß. So zitierte am Freitag die "Financial Times Deutschland" [Link entfernt] eine Untersuchung [Link entfernt] des Ecolog-Instituts in Hannover, das in einem Abschlussbericht zu einer Auftragsstudie für T-Mobil feststellt, dass elektromagnetische Felder potenziell gesundheitsschädliche Wirkungen haben könnten.