Compuserve: Keine Rechnung für Pro-Tarif

Compuserve bietet seit März den ameldepflichtigen Pro-Tarif an. Die günstigen Konditionen - surfen für tagsüber 1,7 Pfennige die Minute - haben viele Kunden überzeugt, den Tarif zu buchen. Mittlerweile wurde bekannt, dass Compuserve im Pro-Tarif, anders als im Office-Tarif, dem Kunden jedoch keine Rechnung stellt. Der Rechnungsbetrag wird ohne vorherige Rechnungsstellung direkt vom Bankkonto des Kunden abgebucht. Dem Kunden wird optional angeboten, einen Einzelverbindungsnachweis über eine 0190-Servicenummer zu bestellen. Dies kann er dann monatlich wiederholen. Leider geht dieser Umstand nicht klar aus dem Geschäftsbedingungen von Compuserve Office Pro hervor.

Viele Leser protestierten wegen der fehlenden Rechnung bei uns. Die Rechtslage ist in diesem Fall unklar, da sich die entsprechenden Verordnungen oder Gesetze (zum Beispiel über einen kostenlosen Einzelverbindungsnachweis) auf Sprachdienste beziehen. Ob das "Internetsurfen" ebenfalls als Sprachdienst bezeichnet werden kann, ist nicht sicher. Für den Kunden ist die Abrechnung von Compuserve aber ohne Rechnung nicht nachvollziehbar. Außerdem muss sich der Anbieter den Vorwurf gefallen lassen, über die 0190-Servicenummer versteckte Mehreinnahmen zu haben. Geschäftskunden können zudem ohne eine ordentliche Rechung, auf der auch die Mehrwertsteuer ausgewiesen wird, die Internetnutzung nicht ohne weiteres steuerlich geltend machen - ob sich das Finanzamt mit einem Kontoauszug des Kunden begnügt, ist fraglich.

Compuserve möchte sich den Versand einer Rechnung per Post anscheinend sparen - der Pro-Tarif ist ja sehr günstig tagsüber. Die Rechnung sollte aber dennoch zum Beispiel als E-Mail verschickt werden, damit man weiß, wie hoch die Abbuchung werden wird. Dass dies geht, zeigen andere Anbieter wie NGI.