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ISIS: "RegTP bevorzugt Telekom"

Der Telekom-Konkurrent will gegen Letzte-Meile-Entscheidung der Regulierer klagen
Von Edward Müller

Der Düsseldorfer Tk-Anbieter ISIS reicht, eigenen Angaben zufolge, heute eine Klage gegen die, von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) am 30. März festgelegten, Teilnehmeranschlussgebühren ein. Die Klage wird vor den Kölner Verwaltungsgericht eingereicht. Das Unternehmen sieht eine deutliche Wettbewerbsbehinderung durch das angeblich zu hohe Entgelt für den Teilnehmeranschluss.

Die Mitbewerber der Deutschen Telekom zahlen für die Teilnehmeranschlussleitung eine Monatsgebühr von 28,30 Mark (24,40 Mark netto) und bei einer Neuschaltung der Leitung einmalig 196,27 Mark. Wenn die Anschlussleitung übernommen wird, werden dem Mieter einmalig 210,06 Mark berechnet. Privatkunden zahlen für die entsprechenden Leistungen weniger: Und zwar 24,82 Mark pro Monat für den Telefonanschluss und zusätzlich 100,87 Mark für einen Neuanschluss und 50,53 Mark bei einer Anschlussübernahme. Die Deutsche Telekom kann ihren Kunden also einen Telefonanschluss wesentlich günstiger anbieten als die Mitbewerber, die ja für die Leitung alleine schon mehr zahlen als der Telekom-Privatkunde. Zusätzlich müssen die Mitbewerber für einen Kunden, der mit seinem Anschluss zur Telekom zurück geht einmalig 86,36 Mark an die DTAG zahlen.

Die Klage von ISIS richtet sich gegen die RegTP, da diese die Entgelte festlegt. Die Telekom profitiert natürlich von der Zahlung der Entgelte, sie wollte aber noch höhere Zahlungen durchsetzen. ISIS will eine deutliche Senkung der Gebühren: Der Düsseldorfer Anbieter und andere Citycarrier hätten nachgewiesen, dass die absolute Obergrenze (für die Monatsmiete der Teilnehmeranschlussleitung) für sie bei rund 18 Mark liegen müsste. Die tatsächliche Entscheidung der Regulierungsbehörde bevorzuge die Telekom und zementiere das Monopol. In der Summe ergebe sich aus den Entscheidungen der RegTP, dass es für viele Unternehmen in Zukunft besser sein dürfe, ganz die Finger von Privatkunden zu lassen.