Raubleitung

Surfen auf Kosten anderer - 30 Jugendliche geschnappt

Polizei beklagt mangelndes Schuldbewusstsein der Täter
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Offenbacher Polizei ermittelt derzeit gegen rund 30 Jugendliche, die auf Kosten anderer Leute stundenlang im Internet gesurft haben. Die Jugendliche hätten die Passwörter fremder Computer geknackt, teilte die Polizei mit. Aufgeflogen war dies bei Stornierungen von Provider-Abrechnungen.

Die tatsächlichen Kunden der Provider hatten sich gewundert, dass ihnen bis zu 5 000 Mark für die Nutzung des Internets berechnet worden seien, obwohl sie nachweislich nicht gesurft hatten. Die Recherchen der Provider führten schließlich zu den falschen Nutzern. Die Passwörter oder Zugangskennungen zu den fremden Computern seien von den Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren in Chatrooms, auf Internetseiten oder auf dem Schulhof ausgetauscht worden, sagte Polizeisprecher Georg Grebner.

Als besonders erschreckend gab Grebner an, dass die Jugendlichen häufig kein Schuldbewusstsein hätten. Schon seit einiger Zeit ist eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen mit fremden Internet-Accounts zu beobachten. Die Offenbacher Polizei schätzt, dass es in vergleichbaren Fällen bundesweit rund 2 000 Geschädigte und rund 2 500 Täter gibt.