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UMTS: Frankreich vergibt Lizenzen später

Die Ausschreibung der noch freien Lizenzen erfolgt vielleicht erst 2002
Von AFP / Edward Müller

Nachdem die Vergabe der UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich gescheitert ist, erwägt die französische Regierung, die Ausschreibung der verbleibenden zwei Lizenzen zu verschieben. Wie aus Regierungskreisen am Montag in Paris bekannt wurde, ist ein Termin nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Frühjahr 2002 im Gespräch. Bis jetzt war das Ende des laufenden Jahres anvisiert worden. Die Regierung halte die derzeitige Situation für schwierig, hieß es am Montag. Man wüsste nicht, wann es mit UMTS losgehen werde, und die Ausrüster seien in Verzug Es sei deshalb besser abzuwarten, bis die ersten Betreiber ihre Dienste anböten und die Märkte wieder Vertrauen zurückgewonnen hätten.

Die erste UMTS-Ausschreibung in Frankreich endete im Januar mit einem Debakel: Für die vier Lizenzen hatten sich letztlich nur noch zwei Interessenten gefunden, die Marktführer Orange (France Télécom) und SFR (Vivendi Universal). Verzichtet hatte unter anderen die Deutsche Telekom. Die Interessenten für die verbleibenden zwei Lizenzen haben nun den Nachteil, dass Orange und SFR bei der Entwicklung die Nase vorn haben. Andererseit haben sie Zeit für die Beobachtung der weiteren Marktentwicklung gewonnen. Frankreich hatte für die Mobilfunk-Lizenzen der dritten Generation ein anderes Vergabe-Verfahren gewählt als Deutschland und Großbritannien. Sie wurden nicht versteigert, sondern zu einem Fixpreis von je umgerechnet 9,75 Milliarden Mark für eine Verpachtung auf 15 Jahre angeboten.