Service?

Strato möchte die Schadensersatzansprüche seiner Kunden "unbürokratisch" regeln

Schindler: Technische Defekte waren "tückisch"
Von Frank Rebenstock

Professor Sigram Schindler, Aufsichtsratsvorsitzender der Strato AG hat in einer Presseerklärung nochmals Stellung bezogen zu den den Serviceausfällen der vergangenen Woche: Das Unterbnehmen habe nun, nach seinen Worten, "ein kundenfreundliches Schadensmanagement etabliert". Dessen "unbürokratisches Verfahren" ermögliche es, Schadensersatzforderungen "schnell und effektiv" anzumelden. Zu diesem Zweck sei auf der Strato-Homepage ein Formular hinterlegt, mit dem jeder Kunde finanzielle Ansprüche online bei der Strato geltend machen könne. Zu diesem Formular gelangt man, indem man im Kundenservice-Bereich in der Rubrik Vertragsbetreuung den Punkt Schadensregulierung wählt. Strato hoffe, so Schindler weiter, schon in zwei Wochen auf so angemeldete Schadensfälle reagieren und einen ersten Übersichtsbericht herausgeben zu können. Wie jedoch die Entschädigung aussehen solle, ließ Schindler offen.

Weiterhin teilte er mit, dass die "technischen Ursachen der Serviceausfälle" seit Anfang dieser Woche vollständig beseitigt sein sollen. Indirekt wird so bestätigt, was auch zahlreiche Leser bereits berichtet haben: Es gab nicht nur einen Ausfall, teilweise waren bei Strato gehostete Domains mehrmals offline. Seither sollen alle rund 1 500 000 im Karlsruher Rechenzentrum von KPNQwest gehosteten Domains wieder online sein. In unserem gestrigen Beitrag hatten wir allerdings Leserstimmen zitiert, deren Domains zumindest bis Dienstag Abend von der Pannenserie betroffen waren. Auch auf den Datenverlust bei rund 7 000 Homepages ging Schindler ein: Davon seien "größtenteils Visitenkarten mit sehr kleinem Informationsbestand" betroffen gewesen. Diese Datenverluste könnten jedoch von den Domain-Inhabern "per ftp up-load ihrer Back-up-Kopien kompensiert werden." Ausgenommen hiervon, so Schindler, seien "lediglich die kleinsten Servicepakete", die Visitenkarten A für 39 Pfennig monatlich. In anderen Pressebeichten war allerdings schon die Rede davon, dass bei Strato die Back-Ups teilweise sehr veraltet sein sollen. Im Zweifelsfalle ist also jeder betroffene Domain-Inhaber doch auf seine eigene Sicherungskopie seiner Web-Präsenz angewiesen.

Abschließend lobte Schindler noch die von Strato ergriffenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung, was wir Ihnen im Wortlaut widergeben möchten: "Die den Serviceausfällen zugrunde liegenden technischen Defekte waren wegen ihrer "Tücke" nur schwierig zu lokalisieren. Ihre kurzfristige Beseitigung gelang nur, weil EMC und KPNQwest sofort hervorragende Fachleute "rund um die Uhr" einsetzten. Die Strato möchte dies hiermit - trotz aller Kritik - ausdrücklich dankbar anerkennen."