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UMTS: Politik ist für Zusammenarbeit beim Netzaufbau

Im Gegensatz zur Regulierungsbehörde äußert sich der Kanzler positiv zur Zusammenarbeit beim Aufbau der UMTS-Netze
Von dpa / Edward Müller

Die Mobilfunkkonzerne wollen die Kosten für den Aufbau der UMTS-Netze (geschätzt sind etwa 10 Milliarden Mark pro UMTS-Netz) durch Kooperationen gemeinsam, und damit effizienter, tragen. Die Geschäftsführer von Viag Interkom und E-Plus äußerten heute vor dem CeBIT-Start, dass eine gewisse Zusammenarbeit der Anbieter beim Netzaufbau aus wirtschaftlicher Sicht "wünschenswert" sei.

Die RegTP hat sich im Februar gegen eine Zusammenarbeit der Anbieter ausgesprochen. Die Bedingungen der Lizenz-Ausschreibung sähen vor, dass jeder Lizenznehmer ein eigenes Netz aufbauen müsse.

Die Politik gab der Wirtschaft inzwischen Rückendeckung für ihr Anliegen. Zur Eröffnung der CeBIT rief der Kanzler die Mobilfunkbetreiber dazu auf, durch den gemeinsamen Betrieb von Sendeanlagen oder andere wettbewerbskonforme Kooperationen Kostenvorteile zu nutzen. Dies würde im Interesse der Endbenutzer liegen, so Schröder in einem vorab verbreiteten Redetext.

Der Präsident der Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) forderte die Regulierungsbehörde auf, freiwillige Kooperationen zwischen den Lizenznehmern zu gestatten. Jede Mark, die jetzt mehrfach in die Infrastruktur investiert werde, führe zu einer unnötigen Verteuerung der UMTS-Angebote. Die Lizenzen haben zusammen bereits etwa 100 Milliarden Mark gekostet.

Rene Obermann, der Chef von T-Mobil, sagte, dass das Unternehmen bereit sei, bei einzelnen Antennenstandorten mit den Konkurrenten zu kooperieren. Bei der Infrastruktur müsse es aber auch weiterhin Wettbewerb geben.