Dementi?

Gemeinsam zahlen, getrennt verkaufen: RegTP ist gegen UMTS-Kooperationen

Lizenznehmer müssen eigene Netze aufbauen
Von dpa / Frank Rebenstock

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) sieht keinen Spielraum zu einem gemeinsamen UMTS-Netzaufbau mehrerer Anbieter in Deutschland. Es werde sicher zu keinen Änderungen in den grundsätzlichen Lizenzaussagen kommen, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag der dpa. Bislang habe es nur von dem einen oder anderen Unternehmen Auslegungsfragen geben. Laut Presseberichten loten einige Mobilfunkanbieter aus, wie sie die Investitionskosten senken können.

Gestern hingegen war ein RegTP-Sprecher von AFP mit den Worten zitiert worden, die Behörde sei "offen für jede Idee, um eine Einführung der UMTS-Dienstleistungen schnell zu ermöglichen." Die Unternehmen hatten sich durch die Initiative Einsparungen zwischen 20 und 40 Prozent bei den Netzpreisen erhofft.

Mobilcom-Sprecher Matthias Quaritsch bestätigte, dass Netzbetreiber miteinander redeten. Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch nicht. "Es macht Sinn, Synergien beim Netzaufbau zu nutzen.", erläuterte er. So könnten beim Aufstellen von Antennen Standorte gemeinsam genutzt werden. Allerdings sähen die Lizenzauflagen den Aufbau eigener Netze vor. Daher müsse auch die Regulierungsbehörde in die Überlegungen einbezogen werden.

Die Höhe der Kosteneinsparungen konnte Quaritsch noch nicht genau beziffern. Die Deutsche Telekom, British Telecom über Viag Interkom, die niederländische KPN über E-Plus, MobilCom, Mannesmann und das Konsortium 3G (Telefonica/Sonera) hatten eine deutsche UMTS- Lizenz erworben. Bei der Lizenzversteigerung durch den Bund waren im vergangenen Sommer fast 100 Milliarden Mark zusammen gekommen. Bereits vor Monaten waren Mobilfunk-Experten davon ausgegangen, dass insgesamt bis zu 100 000 Funkstationen benötigt werden.