Update: Steuererklärung per Internet musste gestoppt werden!

Die vom Finanzamt angebotene Steuererklärung per Internet hat nach Angaben der Stiftung Warentest erhebliche Sicherheitsmängel. Wie die Zeitschrift Finanztest am Dienstag berichtete, können Hacker über den Server der Finanzverwaltung unbemerkt an die Steuererklärung der Nutzer kommen und persönliche Daten missbrauchen. Der Fehler liegt demnach nicht in der Datenübertragung über das Netz, sondern in "offenen Toren" des Finanzamt-Servers beim Download und automatischen Update des amtlichen Programms Elster. Hacker können sich hier laut Finanztest durch das Programm auf den Server einschleichen und mit Tricks an die Daten der Steuerzahler kommen. Die Zeitschrift empfiehlt, die Steuerformulare wie gewohnt per Post zu übermitteln, bis die Mängel behoben sind.

Die Anfang Februar aktivierte Elster steht für ELektronische STeuer-ERklärung. Damit lassen sich Steuererklärungsformulare über das Internet aus dem Computer laden und auch über das Netz zurück ans Finanzamt schicken. Allerdings muss das Formular noch immer zusätzlich ausgedruckt und dann unterschrieben mit der Lohnsteuerkarte und weiteren notwendigen Unterlagen an das Finanzamt geschickt werden. Das Programm wurde von Bund und Ländern gemeinsam entwickelt. Die Online-Variante soll schneller sein, da in den Finanzämtern das zeitraubende Übertragen vom Papierformular in den Computer entfällt. Etwaige Steuerrückzahlungen werden also schneller an den Antragssteller überwiesen.

Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte inzwischen, es werde geprüft, ob die Vorwürfe zutreffen. Die Zugänge über die so genannten Server für das Programm in München und Düsseldorf wurden abgeschaltet. In München hieß es, der Stopp sei unumgänglich gewesen. Beim nordrhein-westfälischen Finanzministerium hieß es unter der Internet-Adresse http://fm.fin- nrw.de/elster/ElsterFormular.exe, der Download des Programms stehe "zur Zeit leider nicht zur Verfügung".