Leitungs-Stopp

Gewaltsame Zusammenstöße beim Weltforum für Informationstechnologie

Zehntausende Demonstranten gegen Nutzung des Internets durch die Staaten
Von AFP /

Zum Ende des Weltforums für Informationstechnologie in Neapel hat es am Samstag gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei und Globalisierungsgegnern gegeben. Nach Angaben der Polizei wurden etwa 50 Polizisten und 70 Demonstranten verletzt. 16 Demonstranten wurden den örtlichen Behörden zufolge festgenommen. Während die Polizei von 20.000 Demonstranten sprach, gaben die Veranstalter die Zahl der Protestierenden mit 50.000 an. Die Polizei hinderte die Menschen beim Versuch, zum Konferenzzentrum in der süditalienischen Stadt durchzudringen. Dabei erlitten Dutzende Teilnehmer Verletzungen. Die Polizei ging mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor. Diese warfen Pflastersteine und schleuderten einige von der Polizei abgefeuerte Tränengasgranaten zurück. Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA meldete, bekamen auch einige Journalisten von beiden Seiten Schläge ab.

Auf dem Forum erörterten Delegierte aus 120 Staaten Möglichkeiten, wie Regierungen und Behörden das Internet und die Informationstechnologie besser nutzen können. Der italienische Innenminister Enzo Bianco stellte einen elektronischen Ausweis vor, mit dem sich Arztrechnungen oder Parkgebühren automatisch bezahlen lassen. Die Schlusserklärung des Treffen wandte sich mit 17 Vorschlägen insbesondere an die sieben größten westlichen Industriestaaten und Russland, die so genannte G8. Angeregt wird darin unter anderem, dass die Behörden mehr online-Dienste entwickeln und die neuen Technologien im Kampf gegen die Korruption eingesetzt werden sollen. Am Donnerstag hatte Microsoft-Gründer Bill Gates in einer per Videokonferenz übertragenen Rede die Vorzüge des Internets gepriesen. Das nächste Treffen des Weltforums für Informationstechnologie soll im marokkanischen Marrakesch stattfinden.