T-Sale

Deutsche Telekom trennt sich für 10 Milliarden Mark vom Tafelsilber

Mehrheitsanteile an 6 Kabelgesellschaften werden verkauft
Von AFP / dpa / Frank Rebenstock

Die Deutsche Telekom will 55 Prozent an ihren noch nicht vergebenen sechs Kabel-Regionalgesellschaften verkaufen. Die Anteile sollten an ein Konsortium um den britischen Finanzinvestor Gary Klesch und die US-Gruppe Liberty Media gehen, teilte das Unternehmen am Freitag in Bonn mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet. Die betroffenen Kabelgesellschaften bedienen die Regionen Berlin/Brandenburg, Bayern, Hamburg/Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen/Bremen und Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. In diesen Gebieten sind mehr als zehn Millionen Haushalte an das Fernsehkabelnetz der Telekom angeschlossen.

Das Konsortium erhielt den Angaben zufolge zudem eine Option, den Anteil an den Regionalgesellschaften bis auf 75 Prozent minus eine Stimme zu erhöhen. Durch den Deal fließen der Deutschen Telekom nach Angaben des "Handelsblatts" Schätzungen aus Bankenkreisen zufolge neun bis zehn Milliarden Mark (4,6 bis 5,1 Milliarden Euro) zu. Das Unternehmen steht derzeit enorm unter Druck. Unter anderem wird es von Analysten wegen des hohen Schuldenstands kritisiert und zu Verkäufen gedrängt.

Der angekündigte Verkauf von Beteiligungen am Kabelnetz konnte die Talfahrt der Telekom-Aktie heute bremsen. Der Kurs der T-Aktie lag am Nachmittag bei etwa 25,50 Euro und damit etwa zwei Prozent im Plus.