Flatrate

Sonnet nimmt wieder Neukunden an

Anmeldungen erwünscht, aber nur wenn sie zum Nutzungsprofil passen
Von Volker Schäfer

Sonnet, die Internet-Tochter von Versatel, nimmt ab sofort wieder Anmeldungen für ihre Internet-Flatrate entgegen. Ob eine Anmeldung bei dem Unternehmen empfehlenswert ist, sei allerdings dahingestellt. So "flat" ist die "Flatrate", die immerhin 79 Mark monatlich kostet, nämlich nicht.

Nach Userberichten gleicht die Einwahl vor allem in den Abendstunden eher einem Glücksspiel. Manche Kunden haben nach mehr als hundert Versuchen entnervt aufgegeben. Hat man es tatsächlich geschafft, sich einzuwählen, so gibt es dennoch weitere Hürden für das nahezu grenzenlose Surfvergnügen, das eine Flatrate eigentlich erwarten lässt.

Sonnet hat auf seiner Internet-Homepage [Link entfernt] jetzt Nutzungsbedingungen, eine "Fair User Policy" und Userprofile veröffentlicht. Aus diesen Angaben wird ganz klar deutlich, dass es Sonnet mit dem Begriff Flatrate offenbar nach wie vor nicht so genau nimmt. Selbst der automatisierte, wiederholte Versuch, sich ins Internet einzuwählen, wird demnach ausgeschlossen.

In den auf der Homepage veröffentlichten Userprofilen macht das Unternehmen dann deutlich, was man ausdrücklich nicht möchte: Genannt werden unter anderem das "Verleihen" der Zugangsdaten an Freunde und Bekannte, automatisierte Wiedereinwahl oder der Missbrauch der Flatrate als Standleitung.

Wo der noch geduldete Poweruser aufhört und der Missbrauch der Flatrate als Standleitung anfällt, ist allerdings ebenfalls sehr umstritten. Während zum Beispiel T-Online überhaupt keine derartigen Verhaltensmaßregeln aufstellt wurden Sonnet-Kunden in der Vergangenheit oft schon bei einer täglichen Nutzung von mehr als fünf Stunden gekündigt. Nicht umsonst spricht Sonnet in seiner "Fair User Policy" davon, dass die Nutzung in "verantwortungsbewusstem Rahmen" ablaufen soll.

Fazit: Sonnet hat zahlreiche Fußangeln in seine Nutzungsbedingungen eingebaut, die dafür sorgen, dass das als Flatrate beworbene Angebot alles andere als "flat" ist. Aus Anbietersicht mag das durchaus verständlich sein, denn schließlich zahlen die Internet-Provider nach wie vor Interconnection-Minutenpreise anstelle eines monatlichen Festpreises an die Deutsche Telekom AG.

Allerdings muss man den Internetzugang auch als das anbieten und bewerben, was er wirklich ist: Ein Zugang für Gelegenheitssurfer, die nicht ständig auf die Uhr bzw. den Gebührenzähler sehen wollen. Allerdings gibt es für diese Klientel günstigere Alternativen. Für typische Flatrate-Kunden, das heißt Power User, die etliche Stunden pro Tag online gehen wollen, geht die Sonne jedoch in der Regel nach vier Wochen unter. Dann nämlich flattert per E-Mail die Kündigung von Sonnet ins Haus.