Handy-Schulden

Mit D1 Xtra-Card die Kosten nicht im Griff

Abrechnungsprobleme bei SMS bringen Prepaid-Kunden in den roten Bereich
Von Marie-Anne Winter

Nachdem die Verbraucherzentrale NRW bereits Anfang des Jahres über Probleme mit der Abrechnung der beliebten SMS-Kurznachrichten berichtet hatte, liegt nun eine weitere Warnung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg vor. Wie von teltarif.de bereits gemeldet, werden die Kosten für den SMS-Versand nicht wie bei normalen Mobil-Telefonaten online abgerechnet. Im Fall von D1 muss für die Abrechnung der SMS-Kosten erst ein Paket von 20 SMS-Nachrichten auflaufen; bei einem Preis von 39 Pfennig je Nachricht kommen also jeweils 7,80 Mark zusammen, bevor überhaupt abgerechnet wird. In Einzelfällen werden die Kosten erst Wochen später in Rechnung gestellt - und in der Zwischenzeit schicken eifrige SMS-Nutzer vertrauensvoll weitere Nachrichten ab.

Auf diese Weise können erhebliche Beträge auflaufen, obwohl sich die zumeist jugendlichen Prepaid-Nutzer genau wegen der vermeintlichen Vorausbezahlung aller Kosten vor solchen Überraschungen sicher wähnen. Die Verbraucherzentrale NRW fordert die Telefongesellschaft auf, die Kostenkontrolle bei der Xtra-Card endlich zu sichern und eine kulante Lösung für den Umgang mit den entstandenen Schulden zu finden. Sie weist darauf hin, daß der Gesetzgeber es verbietet, dass Minderjährige ohne Zustimmung der Eltern Schulden machen können - was natürlich auch für die Fälle gelten muss, wo Eltern im Vertrauen auf das "Prepaid" den entsprechenden Vertrag für ihre Kinder unterschrieben haben.

Die Pressesprecherin von T-Mobil versicherte auf die Nachfrage von teltarif.de, dass D1 mit Hochdruck an einem neuen Abrechnungsmodus für SMS-Nachrichten arbeitet, allerdings nicht vor Herbst dieses Jahre mit einer Online-Abrechnung für jede SMS-Nachricht zu rechnen sei. Bis dahin auftretende Probleme würden im Einzelfall kulant geregelt.