Deutsche Telekom: Erster Kabel-Verkauf in NRW

Die Deutsche Telekom verkauft die Mehrheit ihres nordrhein-westfälischen Kabelnetzes an die US-Investorengruppe Callahan. Wie die Telekom am Dienstagmorgen in einer Pflichtmitteilung an der Frankfurter Börse mitteilte, übernimmt Callahan ab Juli 55 Prozent am größten regionalen Kabelnetz in Deutschland mit 4,2 Millionen angeschlossenen Haushalten. Die Telekom behält demnach 45 Prozent. Ein Kaufpreis für die Anteile wurde zunächst nicht genannt. Medienberichten zufolge soll der erste Verkauf aus dem bundesweiten Rundfunkkabelnetz des Ex-Monopolisten aber für einen einstelligen Milliardenbetrag abgewickelt werden.

Die Telekom hatte seit Dezember so genannte exklusive Verhandlungen mit Callahan über das NRW-Kabelnetz geführt. Für insgesamt fünf andere Kabelregionen steht der Ex-Monopolist - wie berichtet - in Verhandlungen mit anderen Bietergruppen, in denen meist die Deutsche-Bank-Tochter DB Investor vertreten ist. Die Verhandlungen für die ersten drei Gebiete sollten ursprünglich bis Ende Januar abgeschlossen sein. Das gesamte Kabelnetz aus insgesamt neun Regionalzonen mit knapp 18 Millionen angeschlossenen Haushalten wird nach Branchenschätzungen in den aktuellen Verhandlungen mit 25 bis 30 Milliarden Mark bewertet.

Nach einem Entscheid der Brüsseler EU-Kommission muss sich die Telekom aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von ihrem Kabelnetz trennen. Der Ex-Monopolist will aber Sperrminoritäten an den Regionalgesellschaften behalten.