Deaktiviert

Viag Interkom schaltet D1-Roaming in Berlin ab

Wo das Viag-Netz vorhanden ist, soll es auch genutzt werden.
Von Christopher Paun

Nachtrag: Viag hat inzwischen die Roaming-Abschaltung in Berlin bestätigt, diese aber gleichzeitig als einen vorübergehenden Test deklariert. Inzwischen steht das D1-Netz in der Hauptstadt auch E2-Kunden wieder offen. Es bleibt zu hoffen, dass Viag bei künftigen Roaming-Sperrungen umsichtiger vorgeht und wichtige, nicht selbst versorgte Bereiche wie z.B. die U-Bahn von der Sperrung ausnimmt.

Die schrittweise Abschaltung des D1-Roamings hat jetzt auch Berliner Viag-Kunden erreicht. Wie berichtet, hatte Viag Interkom bereits im Dezember das D1-Roaming in München und Köln deaktiviert.

In den meisten Gebieten Berlins ist das Viag-Netz zwar vorhanden, aber nicht in der U-Bahn. Hingegen stellen die drei anderen großen Konkurrenten per Schlitzhohlleiter die Mobilfunk-Versorgung auch im Untergrund sicher. An den U-Bahn-Eingängen werben Plakate für die Möglichkeit, das Handy während der Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen zu benutzen. Viele Kunden machen von diesem Angebot Gebrauch.

Bisher konnten auch Berliner Viag-Kunden in der U-Bahn telefonieren, weil sich ihr Handy automatisch ins D1-Netz eingebucht hat. Mit der neuen Regelung herrscht nun unterirdisch Funkstille.

Nach Angaben eines Viag-Sprechers handelt es sich bei der Abschaltung um einen Testbetrieb. Ob, und wann spezielle Inseln wie die U-Bahn wieder für das Roaming freigeschaltet werden, ist nicht abzusehen. Hilfreich wäre es aber, wenn Viag-Kunden sich zahlreich bei der Hotline oder beim Vertrieb beschweren.

Fraglich auch, ob die Roaming-Abschaltung durch Viag als einseitige Vertragsänderung von Viag zu werten ist: Falls ja, hätten betroffene Viag-Kunden das Recht, ihren Vertrag außerordentlich zu kündigen, um zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Ein mit dem Vertrag erworbenes Handy könnten die Kunden in diesem Fall sogar behalten. Nur, wer will schon den Ärger, den die fristlose Kündigung mit sich bringt?