drahtlos glücklich

Praktischer Ersatz für defekte WLAN-Karte: WLAN-USB-Sticks

Einfache WLAN-Sticks gibt es ab 10 Euro
Von ddp / Marie-Anne Winter

Eigentlich ist der WLAN-USB-Stick für drahtloses Surfen im Internet eine mittlerweile überflüssige Gerätegattung. Jeder Schreibtischrechner, jedes Notebook wird heutzutage nur noch mit WLAN-Funktion angeboten. Zum Einsatz kommen die Funkstifte aber dann, wenn alte Computer aufgerüstet werden oder die neueren defekt sind.

Deshalb gibt es einen zwar kleinen Markt für diese Sticks; es tummeln sich indes viele Anbieter. So haben D-Link , Realtek [Link entfernt] , Allnet, Hama, Linksys, Zyxel, SNC Networks, Belkin, Netgear, Vivanco oder AVM die Adapter in verschiedenen Varianten im Programm. Beim Kauf eines Websticks ist auf Funkfrequenzen, Verschlüsselungs-Modi, Kompatibilitätsfragen und ein Buchstabenkürzel des Funknetzstandards zu achten.

Einfache WLAN-Sticks bekommt man schon inzwischen ab zehn Euro. Aber sie werden weiter entwickelt. So wurde vor kurzem als Nachfolger der Spezifikationen IEEE 802.11b und IEEE 802.11g der neue, schnellere WLAN-Standard IEEE 802.11n eingeführt, der laut Opitz eine theoretische Datenrate von 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) ermöglicht. Der 11n-Standard erreicht die hohen Datenraten durch Mehrantennentechnik. Entsprechende Sticks kosten rund 20 Euro.

Doch dürfte die Potenz der Neuen in den üblichen Anwenderszenarien verpuffen. Im Normalfall, wenn man E-Mails lesen oder surfen will, reicht ein Durchsatz von 11 MBit/s. Das leisten bereits Websticks nach dem älteren 11b-Standard. Für die meisten DSL-Internetverbindungen ist man damit gut gerüstet. Wer öfter Dateien in der Größenordnung von mehreren Gigabyte herunterlädt, zum Beispiel Videos oder Musik von seinem Homeserver auf das Mobilgerät, der sollte allerdings eine der schnelleren Varianten nutzen.

Den WLAN-Adapter zum Laufen zu bringen, ist in der Regel schnell erledigt. Normalerweise befinden sich die Treiber auf einem Speicherchip im Stick; sie werden automatisch installiert und der Stick funktioniert. Sollte das nicht der Fall sein, kann Treibersoftware von einer beiliegenden CD installiert werden.

Der WLAN-Stick ist nur so schnell wie der Router

Doch es kann passieren, dass der Router für den heimischen Internetanschluss den schnelleren Stick ausbremst. Zwar sind die Surfsticks zu den langsameren WLAN-Standards abwärtskompatibel. Doch ist der Stick neueren Datums den Aufpreis nicht wert, wenn der Router etwa nur den Aufdruck IEEE 802.11b hat. Dhaer sollte man darauf achten, dass die Leistung der Sticks - b, g oder n - der Leistung des Routers entspricht. Zudem kann es vorkommen, dass einem ein Webstick des hierzulande eher seltenen Standards IEEE 802.11a über den Weg läuft, der anstelle auf der Funkfrequenz von 2,4 mit 5 Gigahertz sende. Diese Sticks sind mit den von den hiesigen Providern üblicherweise ausgelieferten Routern nicht kompatibel. Es sind allerdings auch WLAN-Sticks erhältlich, die beide Funkbereiche nutzen können. Entsprechende Sticks kosten im Internet rund 50 Euro.

Wer im 5-Gigahertz-Bereich funken möchte, muss einen entsprechenden WLAN-Router anschaffen; als Bonbon für den finanziellen Aufwand von meist über 100 Euro bekommt man ein für Störungen unanfälligeres Netz. "Der 2,4-Gigahertz-Funkbereich ist ein sogenannter freier Frequenzbereich, in dem viele drahtlose Geräte funken können - per Bluetooth oder WLAN, und nicht zuletzt die Mikrowelle aus der Küche arbeitet in dem Bereich", sagt Opitz. Im 5-Gigahertz-Band sehe es dagegen "deutlich ruhiger aus".

Was die Funkverbindung vieler Websticks beeinträchtigt sind Decken und Wände. "Und zwar sehr deutlich", sagt Opitz. Was sich wie ein Nachteil anhört, ist im Sinne der Datensicherheit ein Vorteil, denn je kleiner der Funkradius, desto weniger potenzielle Datendiebe. "Gerade bei Funknetzwerken ist große Reichweite oft gar nicht erwünscht", sagt Opitz. Für die eigenen vier Wände reichten die Signalstärken in der Regel aber aus.

Nur solle der Kunde bei den Datenraten wissen: "Bei den Herstellerangaben handelt es sich grundsätzlich um Bruttowerte." Allein die Sicherheitsprotokolle reduzierten den Datendurchsatz; insgesamt könnten als Faustregel 50 Prozent abgezogen werden. Gibt ein Hersteller für einen Stick 54 MBit/s an, so liegt der reelle Praxiswert demnach bei rund 30 MBit/s. Manche Hersteller gehen etwaige Empfangsprobleme auch mechanisch an: Mittels USB-Kabel und Standfuß kann die richtige Position gesucht werden.

Stichwort Datensicherheit: Die meisten der erhältlichen Websticks unterstützen die Verschlüsselungsstandards WPA und WPA2, die einen hinreichenden Schutz bieten. Die veraltete WEP-Verschlüsselung, wie sie bei vielen Geräten noch angeboten werde, bietet dagegen keinen wirksamen Schutz mehr.