Branchentreff

1&1-Serviceleiter Marcell D'Avis bekam 26 Heiratsanträge

VATM-Winterfest in Berlin - TK-Kundenservice soll 2010 verbessert werden
Von Marc Kessler

Der Branchenverband VATM hatte am gestrigen Abend zu seinem traditionellen Winterfest in Berlin geladen, das gut 400 geladene Gäste aus Politik, Unternehmen, Verbänden und Medien besuchten. In seiner Eröffnungsrede betonte VATM-Präsident Gerd Eickers, dass in diesem Jahr neben dem weiteren Breitbandausbau hauptsächlich ein Thema wichtig sei: Die Qualität. Gemeint war damit vor allem das Thema Kundenservice, bei dem sich viele Unternehmen in der TK-Branche nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Auch 1&1-Vorstandssprecher Robert Hoffmann betonte, man lege Wert auf den Kundenservice. Der in der aktuellen Werbekampagne auftretende "Leiter für Kundenzufriedenheit", Marcell D'Avis, erhalte derzeit rund 9 000 E-Mails pro Tag. Darunter aber nicht nur Kundenbeschwerden: Marcell D'Avis Marcell D'Avis von 1&1:
Soll nicht nur
Kundenservice leisten
Foto: 1&1
So bekam D'Avis nach Aussage von Hoffmann bereits 26 Heiratsanträge.

1&1: Telekom noch immer übermächtiger Gegner

Problematisch stelle sich aber das Verhältnis zwischen den Wettbewerbern der Deutschen Telekom und dem Ex-Monopolisten dar. So sei die Telekom noch immer ein "übermächtiger Gegner", auf dessen Netze man angewiesen sei. Aktuell habe man bei 1&1 knapp 50 000 Kunden, die zwischen 6 und 30 Tage lang auf die Freischaltung ihres DSL-Anschlusses warten müssten. Kunden, die einen Anschluss direkt bei der Telekom beantragten, müssten bei weitem nicht so lange warten, so Hoffmann. Auch hinsichtlich der Vergabe von Techniker-Terminen sei man sehr unzufrieden. So erhalte man zwar Termine mit einem Zeitfenster von zum Beispiel 8 bis 14 Uhr, diese aber nur mit einer (Erfüllungs-) Wahrscheinlichkeit von rund 70 Prozent.

Otto: Breitband muss so selbstverständlich wie Stromanschluss werden

Hans-Joachim Otto (FDP), Staatssektretär beim Bundeswirtschaftsministerium, verwies in seiner Rede darauf, dass die Selbstverständlichkeit eines Breitband-Anschlusses immer weiter zunehme. Perspektivisch müsse der Highspeed-Zugang so selbstverständlich wie ein Wasser- oder Stromanschluss werden. Heutzutage sei ein Breitband-Anschluss unerlässlich, "um überhaupt am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen", so Otto. Ingesamt habe die TK-Branche aber bereits große Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht. Dafür sprach Otto der TK-Branche ein "Dankeschön für die geleistete Arbeit" aus.