Streit

Streit um Vergabe der vierten UMTS-Lizenz in Frankreich

Mitbewerber des Anbieters Free werfen dem Staat unfaires Verfahren vor
Von AFP / Marc Kessler

Die Vergabe einer vierten Mobilfunklizenz in Frankreich sorgt für Ärger. Die etablierten Anbieter SFR und Bouygues Telecom erklärten, sie hätten gegen das Vergabeverfahren beim Staatsrat als höchstem französischen Verwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Sie werfen der Regierung vor, die Lizenz zu billig abzugeben und damit den wahrscheinlichen Käufer Free zu bevorzugen. Für diesen wurde heute der Weg praktisch frei, nachdem sich die gemeinsam bietenden Mitinteressenten Virgin Mobile und Numericable zurückzogen.

Der Internetanbieter Free gehört zur Telekomgruppe Iliad, die vergangenes Jahr von Telecom Italia den französischen Teil der Internet-Firma Alice übernommen hatte. Frankreich hatte im Jahr 2000 drei Lizenzen für den schnellen UMTS-Mobilfunk an die Betreiber SFR, Orange und Bouygues Telecom für jeweils 619 Millionen Euro verkauft.

Vierte UMTS-Lizenz soll 240 Millionen Euro kosten

Die vierte Lizenz soll nun lediglich 240 Millionen Euro kosten. Der Staat begründet das damit, dass diese Lizenz nur ein Drittel des Frequenzspektrums der anderen Lizenzen umfasst. Die etablierten Anbieter sind aber der Meinung, dass der Newcomer unabhängig davon für den Markteintritt so viel bezahlen müsse wie sie. SFR und auch die France-Télécom-Tochter Orange haben in Brüssel bereits Beschwerde gegen das Vorgehen eingelegt.