Analyse

Sinkende Telefonie-Umsätze: Abhilfe durch Multimedia-Dienste

Steria Mummert: 2013 nur noch Hälfte der Umsätze mit klassischer Telefonie
Von Ralf Trautmann

"Der Anruf Gerät zur Nebensache" prognostiziert jetzt die Beratungsagentur Steria Mummert Consulting in einer aktuellen Analyse: Schon 2013 würden die Netzbetreiber hierzulande nur noch weniger als die Hälfte ihrer Umsätze mit klassischer Telefonie machen - und sich daher vermehrt als Contentlieferant aufstellen und perspektivisch einen "Mix lukrativer Multimedia-Dienste über ein IP-basiertes Netz" bieten. Dieser soll dann zu Wachstum führen, wenn es sich um "innovative Mehrwertdienste" handelt.

Ersterer Teil der Prognose klingt realistisch: Dass das Geschäft mit Gesprächsminuten bröckelt, ist bekannt, Steria Mummert untermauert dies auch mit einer Studie, nach der 2010, also im kommenden Jahr, die Unternehmen nur noch 60 Prozent ihrer Umsätze mit der Telefonie generieren, 2006 seien es noch 70 Prozent gewesen. Ob sich die in der Tat vermehrt angebotenen Zusatzdienste als "lukrativ" erweisen, muss sich indes wohl noch zeigen, vor allem in der breiten Masse - zumal der Anteil am Umsatz ja noch nichts über eine Tendenz beim Gesamtumsatz aussagt.

Ausdruck der Neuausrichtung sei unter anderem die Zusammenlegung von Festnetz- und Mobilfunksparten in Unternehmen. Um Content-Angebote realisieren zu können, bedürfe es zudem natürlich Kooperationen mit IT-Unternehmen, die Software- oder Internetdienste liefern, um diese unter eigenem Brand anzubieten. Konkurrenz drohe hier von unabhängigen Contentlieferanten sowie von Hardware-Herstellern, die ebenfalls auf Mehrwert dank zusätzlicher Angebote setzen.