Konkurrenz

Vergleich: Mittelklasse- gegen ehemalige High-End-Smartphones

Verschiedene Smartphone-Klassen für 200 bis 400 Euro zu haben
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Wenn zwischen aktuellem Topmodell und seinem Vorgänger über 200 Euro liegt, zeigt dies, wie schwierig es die darunter platzierten Modelle des Herstellers haben.

Beispiel 1: Samsung Galaxy S2 plus und S3 mini vs. S3

Datenblätter

Samsung betreibt, so oftmals die Vorwürfe, allzu gerne Gewinnmaximierung - und ist sich daher nicht zu schade, auch alte Modelle mit mehrfachen Updates wieder einigermaßen auf den aktuellen Stand zu bringen. Ein Musterbeispiel: Das Galaxy S2 plus. Mit einem Onlinepreis von 240 Euro ist es knapp 100 Euro günstiger zu haben als das Galaxy S3. Die Funktionen unterscheiden sich nicht wesentlich, die Technik des S3 ist aber um einiges aktueller, Besonders das S2-plus-Display mit einer geringen Auflösung von 800 mal 480 Pixel dürfte viele Käufer stören. Für 30 Euro weniger ist das S3 mini zu bekommen, ein kleiner Bruder des S3. Auch dieses Gerät kommt mit der gleichen Displayauflösung wie das S2 plus, die Kamera ist sogar schwächer. Auch beim Prozessor steht es, obwohl mit der höheren Modellnummer ausgestattet, hinter dem S2 plus zurück.

Samsung Galaxy S2 plus Samsung Galaxy S2 plus
Foto: Samsung
Zwischenfazit: S3 mini und S2 plus sind typische Smartphones, die heute der Mittelklasse zuzuordnen sind. Für das S3 mini rief Samsung eigentlich einen Preis von 400 Euro auf - die Online-Händler erkannten schnell, dass dieser nicht zu halten war und passten die Preise auf 280 Euro und heute auf knapp über 200 Euro an.

Beispiel 2: Sony Xperia V vs. Xperia T

Sony Xperia V Sony Xperia V
Foto: Sony
Dual-Core-Prozessor, 13-Megapixel-Kamera, Display mit kleiner HD-Auflösung, Android 4 als Betriebssystem? Die Feature-Liste der beiden Smartphones Xperia V und Xperia T von Sony liest sich in vielen Punkten gleich. Das Xperia V hat lediglich in Sachen LTE-Unterstützung einen Mehrwert zu bieten, ansonsten sind die Unterschiede zu vernachlässigen. Lediglich beim Preis dürfte mancher Kaufinteressent ins Stutzen kommen: Aktuell liegt das Xperia V bei fast 400 Euro und damit 100 Euro teurer als das ehemalige Topmodell - und das trotz kleinerem Display.

Zwischenfazit: Hier passt die Preispolitik nicht. Während LTE sich in Deutschland noch in der Ausbauphase befindet, rechtfertigt dies keinen Aufpreis von 100 Euro. Und auch die Kratz- und Stoßfestigkeit des Xperia V wird in diesem Fall nicht viele Kunden zum Kauf bewegen. In diesem Vergleich lautet der eindeutige Gewinner: Xperia T - und damit das ehemalige Topmodell.

Wann kommt der Nachfolger?

Der Vergleich zeigt: Ein Mittelklasse-Smartphone kann durchaus Sinn machen, wichtig ist aber auch hier die Recherche: Hat der Hersteller auslaufende Topmodelle im Angebot? Wie entwickelte sich der Preis eines Smartphones in den vergangenen Wochen und Monaten? Steht eventuell in Kürze die Markteinführung eines Nachfolgers auf der Agenda? Viel zu häufig greifen Käufer lieber zum höherpreisigen Modell, um später festzustellen, dass viele Funktionen gar nicht nötig gewesen wären, die vielleicht die Bedienung sogar unnötig verkomplizieren.

Hier sind die Hersteller gefragt - sowohl in Sachen Kommunikation als auch beim Preis, den Kunden ihre Produkte und die Vorteile der jeweiligen Smartphone-Klasse schmackhaft zu machen. Vermittelbar wäre dies vor allem mit Hardware-Unterschieden: Auf High-End- und Mittelklasse-Smartphones sollte das gleiche Betriebssystem in einer aktuellen Version laufen, eine schwächere Kamera, weniger Speicher oder ein geringer auflösendes Display könnten dagegen für einen günstigeren Preis sorgen.

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