KDE Plasma Mobile für OnePlus One und Nexus 5 verfügbar
Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile
Bild: (c) KDE e.V.
Android basiert zwar auf einem Linux-Kernel, dennoch kann es nicht so umfangreich wie ein vollwertiges Linux-Betriebssystem angepasst und erweitert werden. Das Open-Source-OS Plasma Mobile setzt genau da an und möchte dem Anwender mehr Freiheiten bieten. Die Entwickler von KDE stellen nun eine Variante für die Android-Smartphones OnePlus One und Google Nexus 5 zum Download zur Verfügung, die von experimentierfreudigen Nutzern geflasht werden kann. KDE ist Linux-Fans sicherlich durch die gleichnamige Open-Source-Oberfläche ein Begriff. Die Programmierer wollen mit ihrer Distribution das Smartphone in ein „vollständig geöffnetes, hackbares Gerät, genau wie einen PC“ verwandeln.
Über KDE Plasma Mobile
Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile
Bild: (c) KDE e.V.
KDE Plasma ist eine Desktop-Umgebung für Linux-Systeme auf Computern, Netbooks und Tablets, nun wird auch das Smartphone bedient. Bei der Smartphone-Variante kommt die grafische Desktop-Umgebung Plasma Workspace in eine für Mobiltelefone angepasste Form zum Einsatz, außerdem nutzt das ROM KWin als Fenstermanager und Wayland als Anzeige-Server. Die Kommunikation wird mittels oFono und Voicecall realisiert. An integrierten Anwendungen gibt es Plasma Apps, Plasma Widgets und Ubuntu Touch Apps. Des Weiteren werden Nutzer demnächst die Möglichkeit haben, Sailfish- und Nemo-Programme zu installieren.
Plasma Mobile ist nur für Experimentierfreudige gedacht
Das Linux-OS befindet sich in einem noch frühem Stadium der Entwicklung, weshalb es nicht für den Alltagseinsatz genutzt werden sollte. Rudimentäre Funktionen, wie Anrufe, SMS und die Fotoaufnahme sind neben einigen Apps jedoch schon nutzbar. Das Ziel von KDE ist allerdings eine richtige „Handy als PC“-Erfahrung zu erschaffen, was unter anderem voraussetzt, dass reguläre auf Qt-GTK und X11 basierende Programme installiert und betrieben werden können. Plasma Mobile kann sowohl auf ARM- als auch auf Intel-basierten Mobilgeräten eingesetzt werden. Eine Dual-Boot-Option ist auf dem Nexus 5 bereits möglich.
Cyanogenmod dient als Basis
Um eine relativ unkomplizierte Installation auf vielen verschiedenen Smartphones zu erreichen, setzt KDE auf Cyanogenmod als Basis. Zunächst bediente sich das Team bei den Images von Ubuntu Touch, doch diese warfen diverse Probleme, unter anderem bei der Aktualität, auf. Die Version für das Nexus 5 sei laut Entwickler bereits „stabil“, wenn auch nicht voll ausgereift. Die Installationshinweise finden sich auf der Plasma-Mobile-Seite. Die Prozedur geschieht auf eigene Gefahr.
Alternative Betriebssysteme, abseits von Apples iOS und Googles Android, sind sehr selten geworden. Umso erfreulicher, dass sich mit KDE Plasma Mobile zumindest eine Alternative für technisch Versierte auftut. Wer sich die Installation nicht zutraut, könnte sich die neuen Smartphones von Wileyfox ansehen. Das Swift 2 und Swift 2 Plus läuft mit Cyanogen OS, welches ebenfalls auf dem Cyanogenmod basiert, und bereits ab Werk installiert ist.