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o2 o: Diese Ideen stecken hinter den neuen Tarifen

Bald nur noch einziger Tarif?
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Die neuen Tarife des Münchner Netzbetreibers o2, die ab dem 5. Mai gelten werden, sollen die bislang bekannten Sprachtarife des Unternehmens ablösen. Dabei gibt o2 unter anderem auch Genion auf - die Innovation, mit der o2 vor fast zehn Jahren antrat, um potenziellen Kunden einen Mehrwert gegenüber den drei Mitbewerbern anzubieten. Mit der deutlichen Reduzierung auf - je nach Sichtweise - drei oder vier Tarife hat o2 für Aufsehen gesorgt. Im folgenden möchten wir etwas hinter die Fassade von o2 o blicken und das Konzept im Detail beleuchten.

Kundenzufriedenheit im Zentrum

Basierend auf zahlreichen Befragungen zur Kundenzufriedenheit, die zum Teil auch branchenübergreifend schlechte Werte für die gesamte Mobilfunkwelt und auch für das Münchner Unternehmen selbst auswiesen, reifte bei o2 nach eigenen Angaben schon vor etlichen Jahren der Entschluss, hier in den Folgejahren besser zu werden.

Ebenso erkannte man bei o2 schon früh, dass Genion in Zukunft an Bedeutung für den eigenen Markterfolg verlieren werde. Dies lag sicherlich auch daran, dass die seinerzeit einzigartige Idee, über eine Festnetznummer auch auf dem Handy zu Festnetzpreisen erreichbar zu sein, von T-Mobile und Vodafone kopiert wurde - wenn auch erst Jahre nach dem Genion-Start bei o2.

Planungen ohne Controlling offensichtlich erfolgreich

Im Jahre 2006 begannen dann in einer kleinen Projektgruppe die Entwicklungen eines grundlegend neuen Tarifkonzeptes. Diese Projektgruppe war anfangs bewusst ohne Finanzplaner und Controller besetzt. Das vorherrschende Ziel der Überlegungen sollte dabei sein, einen Tarif zu finden, der eine möglichst große Kundengruppe möglichst gut zufriedenstellen kann. Das Angebot sollte ein cleverer Tarif sein, bei dem die Kunden o2 vertrauen und das Kundenvertrauen in o2 kontinuierlich wachsen kann.

Der neue Tarif sollte hinsichtlich der drei Kriterien Flexibilität, Transparenz und Kostensicherheit überzeugen und in allen Dimensionen maximale Werte liefern. Somit waren die weiteren Merkmale des Tarifkonzeptes eigentlich aufgezeigt: Hohe Flexiblität bedeutet eben genau keine Mindestlaufzeiten, Mindestumsätze oder Grundgebühren, Transparenz steht für einen einheitlichen Preis pro Gesprächsminute und SMS in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze, während Kostensicherheit durch die geschickte Kombination mit einem Flatrate-Tarif erreicht wird. o2 nennt letzteres in schönem Marketing-Deutsch "Kosten-Airbag".

Freilich kann ein solches Projekt nur funktionieren, wenn nicht nur der Tarif gut ist, sondern auch die anderen "Hausaufgaben" erledigt sind, also ein ausreichend dichtes Netz mit hoher Verfügbarkeit und hohem Servicelevel für alle Kunden und Interessierten zur Verfügung steht.

Bald nur noch einen einzigen Tarif?

Derzeit gibt es demnach ab 5. Mai noch drei, respektive vier Tarife. In den Augen von o2 ist der Tarif o2 o aber künftig das Aushängeschild des neuen Tarifgefüges. Zwischen den Zeilen sprach der Anbieter gar schon von einem weiteren noch radikaleren Schritt, nämlich der radikalen Konzentration auf einen einzigen Tarif, den o2 o.

Schade nur, dass es Genion bei diesem Tarif nicht mal mehr optional gibt. Auch wenn die Festnetznummer auf dem Handy an Bedeutung verloren haben mag, gibt es sicher eine Klientel, die ihre gesamte Telefonie heutzutage über das Mobiltelefon abwickelt. Diese Kunden können ihren Anrufern nun keine günstige Erreichbarkeitsnummer mehr anbieten, während genau das bislang einen Großteil der o2-Tarife ausgezeichnet hat.

Eine innovative Ergänzung zu o2 o könnte nicht zuletzt auch ein Kosten-Airbag für die mobile Internet-Nutzung sein. Damit würden die Kunden beispielsweise einen bestimmten Preis je übertragenem Megabyte zahlen und die Berechnung endet bei 25 Euro im Monat - also bei dem Preis, den o2 derzeit für seine mobile Online-Flatrate berechnet.

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